Fakultät für Physik
Experimentelle Astrophysik
Die Forschung in der experimentellen Astrophysik gilt generell Problemen der Planetenentstehung, folgt aber auch Fragestellungen bezüglich existierender Planeten wie Merkur oder Mars. Im Fokus stehen dabei die Wechselwirkungen von Staubpartikeln untereinander, mit dem umgebenden Gas und mit Strahlung. Zum ersten Mal überhaupt wurden dedizierte Kollisionsexperimente mit CO2-Eispartikeln durchgeführt.
Zahlreiche weitere Arbeiten galten photophoretischen Effekten. Durch Licht können Partikel im dünnen Gas sehr effektiv bewegt werden. Neben einer sehr grundlegenden theoretischen Beschreibung, die erstmals die notwendige Genauigkeit erreicht, um verschiedene Anwendungen im Rahmen des Partikeltransports in protoplanetaren Scheiben zu beschreiben, konnte auch gezeigt werden, dass thermische Strahlung durch Temperaturfluktuationen in den Scheiben eine große Rolle spielen kann. Einer der sicher interessantesten Funde aus Mikrogravitationsexperimenten im Fallturm Bremen war der Nachweis eines Gasflusses aufgrund thermischen Kriechens durch ein Staubbett, der impliziert, dass der Marsboden eine gigantische planetenweite Gaspumpe darstellt, was für die Schnittstelle zwischen Boden und Atmosphäre von Bedeutung ist.