Veranstaltungshighlights
Leopoldina-Veranstaltung: How Do We Want to Live Tomorrow? Perspectives on Water Management in Urban Regions – Workshop und Science Policy Report, November 2017 in Essen
Mehr als die Hälfte der Menschheit lebt zurzeit in urbanen Regionen, wobei nach Schätzungen der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2050 weitere 2,5 Milliarden Menschen dazu kommen werden, was wiederum unweigerlich zu einem enormen Druck auf die lokalen Wasserressourcen führen wird. Dieses Szenario war Thema des deutsch-brasilianische Workshops, der im November 2016 von der Leopoldina, der Academia Brasileira de Ciências und dem ZWU organsiert wurde. Deutsche und brasilianische Nachwuchswissenschaftler*innen haben dabei zukünftige Forschungsthemen und -fragen des urbanen Wassermanagements identifiziert und diskutiert. Die Ergebnisse wurden in einem Science Policy Report veröffentlicht, der Möglichkeiten für einen verantwortungsvollen Umgang mit Abwasser, Regenwasser und Verschmutzungen aufzeigt. Zu diesen Herausforderungen haben die Wissenschaftler*innen konkrete Forschungsfragen formuliert, deren Beantwortung aus ihrer Sicht zu einem nachhaltigen integrierten Management von Wassereinzugsgebieten in urbanen Räumen beitragen und damit die Basis für die Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit in Städten sowie die Sicherstellung einer intakten Umwelt bilden kann. Dies erfordert vor allem eine Verbesserung des Informationsflusses zwischen den beteiligten Akteuren, eine verstärkte Beteiligung der Öffentlichkeit an Entscheidungsprozessen sowie eine enge Verknüpfung zur Stadtplanung.
„Metropolis – Gesundheit anders denken“, Jahrestagung Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP), 2016 in Essen
Unter dem Motto „Metropolis – Gesundheit anders denken“ wurde in Essen vom 14. bis 16. September 2016 die 52. Jahrestagung der DGSMP von der Tagungspräsidentin Prof. Susanne Moebus, Zentrum für Urbane Epidemiologie, ausgerichtet. Rund 450 Referent*innen und Gäste aus Wissenschaft, Lehre und Praxis stellten aktuelle Forschungsergebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven vor. Ein zentrales Thema bildete die Diskussion der Zusammenhänge zwischen Gesundheit und urbanem Raum mit Blick auf die gesundheitsförderlichen Lebenswelten, gesundheitliche Versorgung und soziale Gerechtigkeit.
Das wissenschaftliche Programm umfasste Beiträge aus Gesundheitsförderung und Prävention in Kommunen, Asyl, Migration sowie die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Zudem waren Big Data, digitale Vernetzung und Smart City ein aktueller Themenkomplex während der Tagung.
An attraktiven Veranstaltungsorten im Ruhrgebiet wurde in alternativen Veranstaltungsformaten das Thema „Die schlaue Stadt – Nützt das Konzept von Smart City einer gesundheitsförderlichen Stadtentwicklung?“ aufgegriffen, mit Diskussionen u.a. zu den Fragen, ob „Smart City“ bestehende urbane Gesundheitsprobleme löst oder die Technikentwicklung unabhängig erfolgt und neue Probleme schafft bzw. alte Probleme verstärkt. Im Café Central des Grillo Theaters Essen wurden in einer Diskussionsrunde „Art meets Science“, Videoausschnitte mit Szenen aus dem Theaterstück „Big Data“ gezeigt und mit dem Regisseur sowie Wissenschaftler*innen aus Informatik, Neurologie und Medizinsoziologie aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Diese Formate ermöglichten nicht nur interdisziplinäre Eindrücke von aktuellen Entwicklungen wie der digitalen Technologie und ihren Auswirkungen auf Gesundheit. In Anlehnung an das Tagungsmotto „Metropolis – Gesundheit anders denken“, boten sie darüber hinaus Vertreter*innen aus Public Health, Stadtplanung und Medizinsoziologie Anlass, gemeinsam darüber zu diskutieren, wie eine Stadt geplant und (um)gebaut werden sollte, um ihren Bewohnern*innen bestmögliche Chancen für die Gesundheit zu bieten.