Fakultät für Mathematik
Didaktik der Mathematik
Die Mathematik stellt ein zentrales Bildungselement dar, weshalb die Ausbildung von Mathematiklehrkräften eine bedeutende Aufgabe ist. Die Arbeitsgruppen im Bereich Didaktik der Mathematik leisten hierzu einen wichtigen Beitrag, ihre Arbeit deckt vielfältige Gebiete der Fachdidaktik für alle Schulstufen ab. Der Bereich Didaktik der Mathematik wurde in den letzten Jahren erfolgreich umstrukturiert: Prof. Steinbring, Prof. Jahnke und Prof. Hefendehl-Hebeker bleiben der Fakultät mit Seniorprofessuren erhalten, alle drei Lehrstühle sind aber neu besetzt.
In der AG Scherer „Lernprozess- und Unterrichtsforschung“ werden Projekte zur Analyse von Unterrichtsprozessen und individuellen Lernprozessen durchgeführt, insbesondere unter der Perspektive erschwerter Lernprozesse sowie zum Umgang mit Heterogenität im Mathematikunterricht bzw. zum inklusiven Mathematikunterricht. Prof. Petra Scherer ist auch Leiterin der Abteilung „Heterogene Lerngruppen – Primarbereich“ des Deutschen Zentrums für Lehrerbildung (DZLM, gefördert durch die Deutsche Telekom Stiftung, zweite Phase 2016 bis 2019). Im Rahmen dieses Projekts geht es vorrangig um die Professionalisierung von Lehrkräften bzw. Multiplikator*innen und um konzeptionelle Entwicklungen im Bereich der Lehrerfortbildung, u.a. werden in einem Teilprojekt „Förderdiagnostische Kompetenzen“ untersucht.
Weitere Forschungsaktivitäten werden im Rahmen des Projekts ProViel (Qualitätsoffensive Lehrerbildung, gefördert vom BMBF) durchgeführt. Prof. Petra Scherer koordiniert das Handlungsfeld „Vielfalt und Inklusion“ (zusammen mit Prof. Annemarie Fritz-Stratmann) und ist zudem Leiterin des Teilprojekts „Mathematik inklusiv“, in dem Konzepte für die Lehrerbildung entwickelt und evaluiert werden. In der Arbeitsgruppe werden darüber hinaus im Projekt „Mathe-Spürnasen“ (Schülerlabor) Lernprozesse in heterogenen Gruppen beforscht. Das Projekt erhielt 2016 den Diversity-Preis für Forschung der UDE. Die AG Barzel zeichnet sich vor allem durch die beiden Schwerpunkte Digitalisierung und Lehrerbildung aus. In Zusammenarbeit mit dem DZLM wird die Fort- und Weiterbildung von Multiplikator*innen im Rahmen der Abteilungsleitung von Prof. Bärbel Barzel organisiert und in verschiedenen Promotions- oder Habilitationsprojekten beforscht. Die Erkenntnisse und Ergebnisse im abgelaufenen EU-Projekt FaSMED (Improving Progress for Lower Achievers through Formative Assessment in Science and Mathematics Education) fließen aktuell in das Projekt „Bildungsgerechtigkeit im Fokus“ ein. Die entstandene digitale Lernumgebung zur Selbstdiagnose und -förderung wird für die Unterstützung von Studierenden weiterentwickelt. Das Projekt „T hoch 3“ (Teachers Teaching with Technology) ist seit 2013 an der UDE etabliert und dient mit seinem großen Netzwerk an Lehrpersonen und Wissenschaftler*innen der Lehrerbildung zum sinnvollen Technologieeinsatz im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht. Ein DAAD-Projekt fördert den gezielten Austausch mit Kolleg*innen in Australien zur Konzeption von Lehrerbildung zur Digitalisierung des Unterrichts.
In der Arbeitsgruppe von Prof. Andreas Büchter wurde der Forschungsschwerpunkt zum Übergang von der Schule zur Hochschule und zur Studieneingangsphase in stärker mathematikhaltigen Studiengängen seit dem Jahr 2014 schrittweise aufgebaut. Dabei werden sowohl Drittmittelstellen aus dem vom BMBF geförderten UDE-Projekt „Bildungsgerechtigkeit im Fokus II“ als auch Stellen aus hochschul- und fakultätseigenen Mitteln eingesetzt, um die Herausforderungen der Studieneingangsphase genauer zu verstehen und geeignete Unterstützungsmaßnahmen zu entwickeln. Im Rahmen des ebenfalls vom BMBF geförderten UDE-Projekts „ProViel“ werden Instrumente für die Erfassung des fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Professionswissens von Master-Studierenden entwickelt, mit denen perspektivisch eine Qualitätssicherung und -entwicklung von Studiengängen evidenzbasiert erfolgen kann.
Der Forschungsschwerpunkt „Sprachkompetenz und Mathematiklernen“ wird nach Abschluss des Drittmittelprojekts „Untersuchung des Zusammenwirkens von sprachlichen und konzeptuellen Merkmalen bei Mathematikaufgaben – Empirische Analysen mit experimentellem Design“ durch Qualifikationsarbeiten vertieft bearbeitet.
Schließlich werden im Rahmen des mittlerweile voll ausgebauten „Mathematischen Schülerlabors“ Ansätze zum materialunterstützten Lernen im Mathematikunterricht der Sekundarstufe I und II beforscht.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Benjamin Rott widmet sich der Untersuchung mathematischer Problembearbeitungsprozesse (mit einem Fokus auf Heurismen und Prozessregulation) und epistemologischer Überzeugungen zur Mathematik. Zudem wurde ein Drittmittelprojekt zur Begabungsforschung (MBF2) erfolgreich durchgeführt.
Forschungsschwerpunkt von Prof. Florian Schacht ist zum einen der Einsatz digitaler Werkzeuge im Mathematikunterricht. Dies beinhaltet die Untersuchung der Einsatzmöglichkeiten interaktiver Whiteboards in der Lehramtsausbildung im Fach Mathematik. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt liegt auf inklusionsorientierten Fragen des gemeinsamen Lernens im Mathematikunterricht.