Forschung

Im IZfB finden alle Bereiche der UDE-Bildungsforschung Berücksichtigung: Forschung auf den Ebenen des Bildungssystems und der Bildungsinstitutionen, zu fachlichen und überfachlichen Lehr-Lernprozessen sowie außerschulischen Bildungs- und Sozialisationsprozessen unter Berücksichtigung gesellschaftlicher, historisch gewachsener Rahmenbedingungen (z.B. mit Blick auf das UDE-Profilmerkmal der Bildungsgerechtigkeit) sowie normativer Fragen von Bildung. In den Blick genommen wird dabei der gesamte Bildungsverlauf – elementare, schulische, berufliche und universitäre Bildung, Ausbildung und Weiterbildung sowie außerschulische Jugend- und Erwachsenenbildung.

Die Forschungsaktivitäten der IZfB-Mitglieder sowie neu aufkommende Themenfelder ermöglichen die Identifikation folgender Forschungsschwerpunkte im IZfB:

Betriebliche und berufliche Bildung

Bildung in der digitalen Welt

Bildung und Lebensalter: Institutionen und ihre Akteure

Lernen in Naturwissenschaften, Informatik und Technik

Professionalität in pädagogischen Handlungsfeldern

Schul- und Unterrichtsentwicklung

Zivilgesellschaftliche Bildung

Dabei handelt es sich um bereits bestehende starke Gruppen ebenso wie um Themenbereiche, die durch die Aktivitäten des IZfB gezielt verstärkt werden.

Mit Unterstützung des IZfB konnten zahlreiche Projekte eingeworben bzw. verlängert werden. Im aktuellen DFG-Förderatlas liegt die Universität Duisburg-Essen gemessen an der bewilligten Drittmittelsumme im Bereich Erziehungswissenschaften im bundesweiten Vergleich auf Platz zwei, was zeigt, dass in diesem ausgewiesenen Forschungsschwerpunkt der UDE Wissenschaftler*innen arbeiten, die sich mit ihrer qualitativ hochwertigen Forschung auch in hochkompetitiven Verfahren – wie der Vergabe von DFG-Fördermitteln – durchsetzen können.

Die Forschung der DFG-Forschungsgruppe „Akademisches Lernen und Studienerfolg in der Eingangsphase von naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen“ (ALSTER 2015–2017, Sprecher*in: Profs. Elke Sumfleth, Detlev Leutner), in der aus den verschiedenen Blickwinkeln der Erziehungswissenschaft, Psychologie und Fachdidaktik die Ursachen für die im internationalen Vergleich hohen Abbruchquoten im Bereich der Natur- und Ingenieurwissenschaften untersucht wurden, wird seit 2018 in einem Forschungsverbund von fünf DFG-finanzierten Projekten fortgesetzt und inhaltlich erweitert. So werden z.B. basierend auf den Ergebnissen der Vorjahre Lehrangebote entwickelt und auf ihre Wirksamkeit zur Erhöhung des Studienerfolgs getestet und wissenschaftlich ausgewertet (Sprecher: Profs. Maik Walpuski, Detlev Leutner).

Sehr wichtig für den Erfolg der „Forschungsplattform Bildung in der Digitalen Welt – ForBilD“ war die erfolgreiche Einwerbung der Verbundleitung des BMBF-geförderten Metavorhabens (MV) „Digitalisierung im Bildungsbereich“ durch Prof. Michael Kerres. In einem Verbund mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen (IWM), dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Bonn (DIE), sowie dem Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation (DIPF) in Frankfurt begleitet das MV die bislang ca. 50 Projekte der Förderlinie „Digitalisierung im Bildungsbereich“. Erarbeitet wird insbesondere die Anlage einer gestaltungsorientierten Bildungsforschung und ihre Wissenskommunikation, die gleichermaßen zu Theorie- und Erkenntnisbildung innerhalb der Wissenschaft wie auch zur Problemlösung in Feldern der Bildungspraxis und -politik beiträgt. 2018 startete das ebenfalls von Michael Kerres geleitete BMBF-geförderte Verbundprojekt „Digitale Bildungsarchitekturen. Offene Lernressourcen in verteilten Lerninfrastrukturen“. Gemeinsames Ziel mit Projektpartnern im DIPF, im Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) in Kiel und an der Universität Oldenburg ist die Entwicklung einer Bildungsarchitektur, die auf der Vernetzung von Hochschulen und im Zusammenwirken staatlicher, öffentlicher und privater Akteure entsteht.

Zwei weitere BMBF-Verbundprojekte fokussieren ihre Forschung im Bereich der Berufsorientierung und -qualifizierung bei Jugendlichen mit und ohne Behinderung. Das Projekt „Berufsorientierung im Gemeinsamen Lernen der Sekundarstufen – eine Herausforderung für pädagogische Fachkräfte“ (BEaGLE) bearbeiten Prof. Thomas Bienengräber und Prof. Thomas Retzmann gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern an der Universität Wuppertal. In dem von Thomas Retzmann geleiteten Projekt Inklusive virtuelle Übungsfirma – Berufliche Qualifizierung für die Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt des Berufsfeldes Wirtschaft und Verwaltung (IvÜFA) wird in Kooperation mit der BfZ-Essen eine inklusive virtuelle Übungsfirma konzipiert, die bei mehreren Anwender*innen erprobt und wissenschaftlich evaluiert wird.

Im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ unterstützt die UDE mit „Professionalisierung für Vielfalt“ (ProViel) den Ausbau ihres Ausbildungsschwerpunktes Umgang mit Heterogenität in der Schule. 2019 startete die zweite Förderphase mit 26 Teilprojekten. Zahlreiche Mitglieder des IZfB sind sowohl in den Teilprojekten engagiert als auch für die Koordination einer der drei Handlungsfelder „Vielfalt & Inklusion, SkillsLabs | Neue Lernräume und Qualitätsentwicklung und -sicherung“ sowie der Arbeitsgruppe „Digitalisierung in der Lehrerbildung“ zuständig.

In Kooperation mit Prof. Kathrin Racherbäumer (Universität Siegen) begleitet Prof. Isabell van Ackeren die „Talentschulen NRW“ wissenschaftlich. In diesem Schulversuch stärkt die NRW-Landesregierung ausgewählte Schulen in Stadtteilen mit großen sozialen Herausforderungen durch besondere unterrichtliche Konzepte, zusätzliche Ressourcen und Unterstützung bei der Schulentwicklung mit dem Ziel einer höheren Bildungsgerechtigkeit.