Wirtschaftsinformatik
Die Forschung der Wirtschaftsinformatik ist auf Methoden und Theorien gerichtet, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Strukturen und Prozesse zusammen mit innovativen Informationssystemen so zu reorganisieren, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert wird. Der Wirtschaftsinformatik kommt eine zentrale Rolle bei der wissenschaftlichen Begleitung der digitalen Transformation zu.
Mit fünf Lehrstühlen gehört die Wirtschaftsinformatik in Essen weltweit zu den größten Standorten. Das Forschungsspektrum umfasst strategisches IT-Management, digitale Geschäftsmodelle und Unternehmensgründungen, Unternehmensmodellierung, integrierte branchenspezifische IT-Lösungen und Softwaretechnik.
Wirtschaftsinformatik und Unternehmensmodellierung
Der Lehrstuhl von Prof. Ulrich Frank zielt mit seiner Arbeit auf Methoden und Meta-Methoden, die einerseits die Integration und das Management vorhandener IT-Infrastrukturen sowie deren Verzahnung mit betrieblichen Prozessen unterstützen, und die andererseits den Entwurf innovativer Unternehmenssoftware ermöglichen, die den Herausforderungen der digitalen Transformation Rechnung tragen. Der Fokus der Forschung liegt dabei auf der Erstellung und Nutzung von Unternehmensmodellen, die eine integrierte Abbildung des Handlungssystems eines Unternehmens und seines Informationssystems ermöglichen. Dadurch werden einerseits anspruchsvolle Analyse- und Entwurfsaufgaben, die mit der Entwicklung und dem Einsatz von Informationssystemen in Unternehmen einhergehen, adressiert. Andererseits werden neue, selbstreferentielle Anwendungssystemarchitekturen ermöglicht, die den Anwendern nicht nur ein besseres Verständnis der Systeme ermöglichen, sondern sie auch befähigen, diese Systeme an ggfs. deutlich geänderte Anforderungen anzupassen („user empowerment“).
Um eine effizientere Erstellung und Änderung von Unternehmensmodellen und Unternehmenssoftware zu ermöglichen, ist die Forschung in der Gruppe auf die Entwicklung domänenspezifischer Modellierungssprachen und korrespondierender Werkzeuge gerichtet. Von besonderer Bedeutung ist dabei eine in Zusammenarbeit mit Prof. Clark von der Aston University entwickelte Spracharchitektur, die sowohl eine Metamodellierungs- als auch eine Metaprogrammiersprache umfasst. Die Forschungsgruppe gehört mit diesem Ansatz weltweit zu den führenden Akteuren in den Bereichen Enterprise Modelling und Multi-Level Modelling.
Wirtschaftsinformatik und strategisches IT-Management
Am Lehrstuhl von Prof. Frederik Ahlemann werden die folgenden Forschungsschwerpunkte
Digitale Transformation
Smart Cities
Project Management (PM) and Project Portfolio Management (PPM)
Enterprise Architecture Management (EAM)
IT Strategy and Strategic IT Benchmarking (SITBM)
IT Governance (ITG)
jeweils sowohl von einer erklärenden/verhaltenswissenschaftlichen als auch von einer gestaltungsorientierten Perspektive aus behandelt.
Weiterhin führt der Lehrstuhl erfolgreich industriefinanzierte Forschungsprojekte und Transferaktivitäten durch. Auf diese Weise erhält die Arbeitsgruppe die Möglichkeit zur empirischen theorieorientierten Forschung und kann darüber hinaus anwendungsorientierte Forschungsergebnisse erproben. Zu den besonderen Erfolgen gehört beispielsweise die Entwicklung einer DIN-Norm für den Austausch von Projektdaten oder die Entwicklung des digitalen Masterplans sowie der E-Government-Strategie für die Stadt Duisburg.