Wandel von Gegenwartsgesellschaft
Der Wandel von Gegenwartsgesellschaften ist ganz wesentlich eine Reaktion auf Phänomene der Entgrenzung. Im Rahmen gesellschaftsübergreifender Entgrenzung werden beispielsweise aus nationalen transnationale Arbeitsmärkte. Dies erzeugt neue Anforderungen der Regulierung und institutionellen Strukturierung von Arbeit, denen die bisherigen nationalstaatlich verfassten Institutionen, wie etwa die nationalen Systeme der sozialen Sicherung, nur noch begrenzt gewachsen sind.
Neue Formen der Ordnungsbildung sind dementsprechend erforderlich. Innergesellschaftliche Entgrenzung, beispielsweise im Feld der Politik, führt zu veränderten Formen des Regierens und der Wahrnehmung gesellschaftlicher Probleme. Neue Politikfelder entstehen, in denen zuvor getrennte Bereiche politischer Gestaltung in neuartiger Weise zusammenwachsen, wie etwa die Integrations- oder Klimapolitik, die quer zu klassischen Politikfeldern liegen. Ziel des Profilschwerpunkts ist es, Analysen zu Phänomenen der Ordnungsbildung in entgrenzten Verhältnissen durchzuführen und die Methoden ihrer Erforschung für eine disziplinenübergreifende Arbeit fruchtbar zu machen.
Etwa 90 Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen an der UDE wie beispielsweise Politikwissenschaft, Bildungswissenschaften, Soziologie, Wirtschaftswissenschaften, Geschichte oder Ostasienwissenschaften, haben sich seit seiner Gründung in rund 100 Projekten mit Arbeiten am Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“ beteiligt. Mit seinen Mitteln hat er in dieser Zeit vor allem die Ausarbeitung von Forschungsideen bis zur Antrags- oder Publikationsreife gefördert. Im Mittelpunkt standen in den Jahren 2012 und 2013 Anträge an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Stiftungen wie die VW-Stiftung oder die Stiftung Mercator und andere Forschungsförderer, von denen viele erfolgreich waren. Ergänzend haben die Forscherinnen und Forscher im Profilschwerpunkt ihre Ergebnisse in führenden Zeitschriften und Verlagen der jeweiligen Disziplinen publiziert. Auch hier war der Profilschwerpunkt unterstützend aktiv.