Urbane Systeme

Zukunftsperspektiven

Die laufenden Aktivitäten verfolgen das Ziel, den Profilschwerpunkt „Urbane Systeme“ als international führenden Standort für die ganze Breite interdisziplinärer Metropolenforschung zu etablieren. Der Profilschwerpunkt strebt an, sich in den kommenden Jahren verstärkt in der inte­grativen Forschung für Nachhaltigkeit im Rahmen des Programms Future Earth zu engagieren. Dazu werden in den kommenden Jahren von dem neu aufzustellenden Deutschen Komitee für Nachhaltigkeitsforschung in Kooperation mit der DFG und dem BMBF neue Bedingungen für ­Forschungsansätze entwickelt, die den Prinzipien des Co-Design und der Co-Produktion folgen. Schwerpunktmäßig wird es um die zentrale Rolle von Städten und Megacities bei der Bewältigung globaler Transformationen und um Strategien ihrer zukunftsfähigen Gestaltung gehen, da genau hier zentrale Arbeitsfelder des Profilschwerpunkts liegen.

Ein weiteres Thema von zentraler wissenschaftlicher wie gesellschaftlicher Bedeutung ist die disziplinenübergreifende Betrachtung verschiedener Aspekte urbaner Komplexität. Ziel einer laufenden Forschungsinitiative mit Beteiligten aus den Geistes-, Bildungs-, Wirtschafts- und ­Ingenieurwissenschaften sowie der Mathematik ist es, Disziplinen übergreifend Formen und Strategien der Modellierung urbaner Komplexität zu untersuchen. Dabei geht es insbesondere um die Vergleichbarkeit und Vereinbarkeit etwa quantitativer, visueller und narrativer Modellbildungen. Somit wollen wir – über die Bestandsaufnahme und die Analyse der Leistungen und Grenzen verschiedener Verständnisse des Modellbegriffs und abgeleiteter Verfahren zur ­Problemlösung hinaus – auch eine übergreifende Betrachtungsweise erarbeiten und komplementäre Herangehensweisen der Disziplinen aufdecken. Die Relevanz dieser Forschung liegt also in der Erarbeitung eines interdisziplinären Gesamtbildes urbaner Komplexität, das Erkenntnisse verschiedener Disziplinen mit ihren jeweils unterschiedlichen Leistungen und Defiziten komplementär zusammenführt.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Positionierung des neu geschaffenen Center für Urbane Epidemiologie (CUE/Center for Urban Epidemiology) als Teil der Urbanen Systeme. War es in der ­ersten Phase der Entwicklung eher die Aufgabe, die organisatorischen, inhaltlichen und konzeptionellen Grundlagen zu legen, verlagern sich die Aufgaben nunmehr mittelfristig auf große transdisziplinäre Forschungsprojekte, die die Epidemiologie mit weiteren urbanen Disziplinen wie Stadtplanung, Kulturwissenschaften, Sozialwissenschaften, ­Bildungswissenschaften verknüpft.

Von grundlegender Bedeutung für viele ­Anwendungsbereiche in Urbanen Systemen wird im Kontext der Forschung um Smart Cities die Frage nach der spezifischen Qualität von Daten, ihren Erhebungswegen, Nutzungsansprüchen, ihrer qualitativen Aufbereitung und praktischen Integration sein. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Künstlichen-Intelligenz-­Forschung (TU Dortmund) sowie der Fraunhofer Morgenstadt-Initiative haben Forscher des ­Profilschwerpunktes Urbane Systeme mehrere Projekte auf den Weg gebracht, die vor allem Grundlagen aus Sicht der Informatik bearbeiten und sie mit Nutzungsdomänen der City-Logistik, der Stadtplanung und des urbanen Gesundheitsmanagement verbinden.