Ingenieurwissenschaften
Vom Fachgebiet „Hochfrequenztechnik“ (Prof. Klaus Solbach) wurden Hochfrequenz-Baugruppen zur Steuerung der Sender und Butler-Matrix-Leitungsnetzwerke zur Speisung der
Sendespulen eines 7-Tesla-MRT entwickelt. Die hier realisierten Baugruppen werden zur Verbesserung der Bildgebung am Erwin L. Hahn Institut für Magnetresonanz, Essen, am Max-Delbrück-Zentrum für Molekulare Medizin, Berlin, an der Universität Magdeburg und am Massachusetts General Hospital, USA, eingesetzt.
Der Lehrstuhl „Kommunikationstechnik“ (Prof. Peter Jung) entwickelte den ersten Software-definierten DVB-T2-fähigen Empfänger. Darüber hinaus gelang es den Forschern des Lehrstuhls, einen kognitiven Funkempfänger mit einer Empfängerempfindlichkeit von weniger als –114dBm für analoge Fernsehsignale zu konstruieren. Dieser wird zurzeit in UMTS LTE/LTE-Advanced-Lösungen integriert.
Im Rahmen des EU-Projektes „Plug and Play monitoring and control architecture for optimization of large scale production processes“ (PAPYRUS) entwickelt der Lehrstuhl „Automatisierungstechnik und komplexe Systeme“ (Prof. Steven Ding, Prof. Uwe Maier) mit sechs europäischen Partnern ein ganzheitliches Asset Management für Industrieanlagen.
Die im IPHOBAC-Projekt des Lehrstuhls „Optoelektronik“ (Prof. Dieter Jäger) erzielten Ergebnisse zur Faser-Funk-Kommunikation wurden in einer von der Europäischen Union veröffentlichten Broschüre „Wichtige Errungenschaften der EU in Wissenschaft und Forschung 2004 – 2009“ als eines der zehn wichtigsten Projekte und als einziges Projekt aus dem Bereich der Kommunikationswissenschaften gewürdigt. Der am Lehrstuhl aufgestellte Datenübertragungsrekord per Funk im 60 GHz-Bereich konnte in Kooperation mit France Telecom noch auf 27 Gbit/s erhöht werden.
Die Lehrstühle „Elektrische Anlagen und Netze“ (Prof. Paul Erlich, Prof. Gerhard Krost) und „Energietransport und -speicherung“ (Prof. Holger Hirsch, Prof. Heinrich Brakelmann) beteiligen sich gemeinsam mit anderen Hochschulen sowie Energieversorgungsunternehmen und Systemlieferanten an den großen Modellregionen E-DeMa und MoMa. Dabei geht es um die Schaffung eines Energiemarktplatzes mit dem Ziel, die Effizienz der Energienetze zu steigern sowie den Anteil
regenerativer Energieerzeugung zu erhöhen. Durch die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologie entstehen intelligente Energienetze (Smart Grids).
Im Technologielabor des Lehrstuhls „Elektronische Bauelemente und Schaltungen“ (Prof. Anton Grabmaier, Prof. Holger Vogt, Prof. Rainer Kokozinski) wurde im Oktober 2010 die erste technische Röntgenanlage der UDE in Betrieb genommen. Das Großgerät vom Typ Cougar SMT erlaubt mit seiner 160 kV-Nanofokus-Röhre eine hochauflösende Echtzeit-Röntgenanalyse von Objekten, zum Beispiel Halbleiterbauelementen.
Am Lehrstuhl „Halbleitertechnik“ (Prof. Franz-Josef Tegude) wurde aus dem Projekt NaSoL (Solarzellen und Leuchtdioden auf Nanodraht-Basis) eine neue Metallorganische Gasphasenepitaxieanlage beschafft, die die III/V-Epitaxiemethoden des Lehrstuhls um den großen Bereich der Gruppe-III-Nitride komplettiert.
Das Fachgebiet „Nanostrukturtechnik“
(Prof. Roland Schmechel, Prof. Einar Kruis) ist mit drei Teilprojekten und zwei weiteren Transferprojekten am SFB 445 „Nanopartikel aus der Gasphase“ beteiligt. Darüber hinaus leitet es Teilprojekte zu den Themen „Thermoelektrik“ und „Photovoltaik“ im Verbundprojekt NETZ. Zwei Nachwuchsgruppen („Luftstabile oxidische Thermoelektrika“ unter der Leitung von Dr. Gabi Schierning, „Rollbare Solarzellen“ unter der Leitung von Dr. Niels Benson) wurden vom Lehrstuhl aufgenommen.
Der im Bereich der Methoden für die wissenschaftliche Kooperation tätige Lehrstuhl „Technische Informatik“ (Prof. Axel Hunger) hat eine Studie in Südostasien und Europa durchgeführt, bei der das Potenzial von insgesamt 200 Firmen für einen Einsatz des Global Engineering untersucht wurde. Dabei lag ein besonderer Schwerpunkt auf der Untersuchung multikulturell zusammengesetzter Arbeitsgruppen.