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Wissenschaftlicher Direktor: Prof. Martin Karlsson

Der demografische Wandel stellt westliche Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen und bringt eine Reihe tiefgreifender Veränderungen mit sich. Um diesen Veränderungen zu begegnen sind nachhaltige und gesunde Finanzierungstrukturen der sozialen Sicherungssysteme erforderlich. Zur Erreichung ebenjener Strukturen, werden im deutschen Gesundheitssystem in jüngster Zeit zunehmend wettbewerbliche Elemente eingesetzt. Die Analyse dieser Elemente sowie der damit verknüpften Folgewirkungen bilden den zentralen und inhaltlichen Fokus der Forschung am CINCH.

CINCH beleuchtet hierbei die Folgen wettbewerblicher Strukturen auf die Akteure im Gesundheitssystem aus verschiedenen Perspektiven. Ein wichtiges Kriterium für die Bewertung dieser Folgen ist die Effizienz des Ressourceneinsatzes. Wettbewerbliche Strukturen wirken sich nicht nur auf die Allokation von Ressourcen aus, sondern implizieren auch bestimmte Verteilungswirkungen. Effizienz und Verteilungsgerechtigkeit lassen sich dabei nicht immer vollständig voneinander trennen; vielmehr existiert häufig ein Zielkonflikt zwischen diesen beiden Kriterien. In der Forschung des CINCH werden zur Analyse ebenjener Fragestellungen sowohl empirisch-ökonometrische als auch experimentelle Methoden angewandt. Die Kombination beider Methoden erlaubt eine fundierte und evidenzbasierte Politikberatung. Die experimentelle Methodik ist neben dem thematischen Fokus ein zentrales Alleinstellungsmerkmal des CINCH, das Deutschlands einziges gesundheitsökonomisches Zentrum mit Expertise in experimenteller Wirtschaftsforschung ist.

Seit 2012 werden an der Universität Duisburg- Essen zusammen mit den Partnern des RWI – Leibniz Instituts für Wirtschaftsforschung und des Düsseldorf Institute of Competition Economics (DICE) gesundheitsökonomische Fragestellungen bearbeitet. Die Forschung am CINCH, unter der Leitung von Prof. Martin Karlsson, findet dabei in sieben Projektgruppen statt, die von insgesamt 39 Projektleiter*innen und Forscher*innen vorangetrieben wird. Unterstützt werden die Gruppen von sieben assoziierten Mitgliedern und einer Gastprofessorin aus England. Zwischen 2012 und 2016 konnten so 121 Publikationen in 75 peer-reviewed Journals veröffentlicht, und mehr als fünf Millionen Euro an kompetitiven Forschungsgeldern (z.B. DFG, EIB, Leibniz-Gemeinschaft) eingeworben werden.