Forschung
Die Forschung am CINCH ist in mehrere Teilprojekte untergliedert, die im Folgenden näher dargestellt werden.
Das Projekt Empirical Health Care Management unter der Leitung von Jun.-Prof. Katharina Blankart (née Fischer) untersucht die Auswirkungen von Regulierungen auf die Akteure im Gesundheitsmarkt sowie die Rolle von Innovation. Ein Schwerpunkt sind die Auswirkungen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) zur Nutzenbewertung neuer Wirkstoffe hinsichtlich verschiedener Aspekte. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit dem Hamburg Center for Health Economics im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes eine innovative Datenbank entwickelt, die die Entscheidungen des gemeinsamen Bundesausschusses nach AMNOG erfasst.
Auch in dem von Jun.-Prof. Annika Herr geleiteten Teilprojekt Demand and Competition in Long-Term Care konnte ein Paneldatensatz mit Qualitätsinformationen aller deutschen Pflegeheime angelegt und in der Forschung rund um die Langzeitpflege in Deutschland angewandt werden. Die Langzeitpflege ist zudem ein wichtiger Aspekt in dem von der Europäischen Investmentbank finanzierten Projekt Long-Term Care in Europe. In Zusammenarbeit mit dem RWI und unter der Aufsicht von Prof. Martin Karlsson sollen hier neue Erkenntnisse bezüglich einer bezahlbaren, fairen und effizienten Langzeitpflege gewonnen werden.
Viele Experimente der Projektgruppen Payfor- Performance (Prof. Jeanette Brosig-Koch) und Health Care Markets (Jun.-Prof. Nadja Karies-Schwarz) werden im Essener Labor für experimentelle Wirtschaftsforschung (elfe) durchgeführt. Das Labor ist eines der weltweit am besten ausgestatteten Experimentallabore zur Erforschung von wirtschaftlicher Interaktion und Kommunikation. Eine Besonderheit der Forschung am CINCH ist, dass die Experimente nicht nur mit Studierenden, sondern auch mit Ärzt*innen im Feld durchgeführt werden, um die externe Validität zu erhöhen. 2016 wurden dazu erstmals Online-Experimente mit einer repräsentativen Stichprobe von Ärzt*innen durchgeführt. In einem aktuellen Projekt der Gruppe Health Care Markets wird der Einfluss dynamischer Anreize in Krankenversicherungsverträgen auf das Ausgabeverhalten von Versicherten untersucht. Insbesondere geht es darum, ob Individuen die Auswirkungen heutiger Ausgaben, die den Selbstbehalt beeinflussen, auf den Preis zukünftiger Gesundheitsleistungen antizipieren und bei der gegenwärtigen Entscheidungsfindung berücksichtigen. Im Labor sind die Teilnehmer*innen einer Sequenz von Entscheidungssituationen mit verschiedenen induzierten Gesundheitszuständen ausgesetzt und müssen sich für oder gegen eine Behandlung entscheiden.
Prof. Jürgen Wasem und das Team um die Projektgruppe Risk Adjustment in Health Insurance, fokussieren sich auf die Identifikation optimaler Risikofaktoren für den in Deutschland eingeführten Risikostrukturausgleich. Die zentralen Forschungsprojekte der ersten Förderphase konnten vor kurzem abgeschlossen werden.
Ein konkretes Projekt der Gruppe Empirical Analysis in Health Care Markets rund um Jun.- Prof. Daniel Avdic wird im folgenden Abschnitt vorgestellt.