Intro

Geschäftsführerin: Dr. Maren A. Jochimsen

Geschlechterforschung fragt nach der Bedeutung des Geschlechts für die Lebenswirklichkeiten von Menschen, ihre Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe sowie für ihren Zugang zu materiellen und immateriellen Ressourcen. Normen, Werte und Rechte werden in die Analyse einbezogen. Geschlechtersensible Forschung ist daher ein anschauliches Beispiel für die Integration der Interessen und Werte der Gesellschaft wie auch deren Anspruch an Forschungsinhalte und -ergebnisse, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Geschlechter verbindlich zu berücksichtigen, um für alle Mitglieder gleichermaßen aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

So liefert z.B. die Geschlechtermedizin wertvolle Grundlagen für die Entwicklung einer personalisierten Medizin, die sozio-ökonomische Analyse unterschiedlicher Arbeitsbedingungen von Frauen und Männern entscheidende Beiträge für die Ausgestaltung des Rentensystems oder die Untersuchung weiblicher Herrschaft im Mittelalter Hinweise für ein umfassenderes Verständnis des intersektionalen Aufbaus von Machtstrukturen. Damit ist auch ein verbesserter Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft und deren Antwortbereitschaft (Responsivität) zu erwarten.