Bildungswissenschaften
Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung
Die Forschung am Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) befasst sich damit, wie der Zusammenhang zwischen dem Raum einerseits und dem Sozialen andererseits mit Hilfe sozialraumorientierter Arbeitsprinzipien gestaltet und in verschiedene sozial relevante Handlungsbereiche übersetzt werden kann. Für den Forschungszugang sind das Fachkonzept Sozialraumorientierung, der Ansatz der integrierten Stadt(teil)entwicklung und das Organisationsmodell „Quartiermanagement“ relevant. Auf dieser Grundlage ist – je nach Interesse und Fragestellung – sowohl eine konzept- und grundlagenorientierte Forschung als auch Praxisforschung für die und mit der berufliche(n) Praxis möglich.
Zentrale Projekte in den Jahren 2015 und 2016 sind insbesondere „Q-Plus“ in Hamburg und „Quartpoint“ (Quartierspezifische Potentiale der Integration) in Essen und Altena. Die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projektes „Q-Plus“ stellt die effektive Ausschöpfung von Möglichkeiten/Fähigkeiten im Quartier zur Verbesserung der Teilhabechancen leistungsberechtigter Menschen im Sinne des SGB in den Fokus und ergründet dabei eine veränderte, abgestimmte nutzerorientierte Gestaltung von lebensweltlichen und institutionellen Ressourcen einerseits und quartierbezogenen Aktivitäten andererseits. Durch das Aufgreifen der Nutzerperspektive wird der Frage nach der Wirksamkeit des Projekts nachgegangen und ergründet, ob tatsächlich ein Zugewinn an Handlungs- und Entscheidungsspielraum für die Nutzer*innen nachgezeichnet werden kann und welche Rahmenbedingungen erforderlich sind, um die Potentiale des Projekts möglichst effektiv auszuschöpfen. Im Projekt „Quartpoint“ wird erforscht, inwieweit sozial belastete Stadtquartiere vor dem Hintergrund des insbesondere in 2015/2016 stark gestiegenen Zuzugs von asylsuchenden und geflüchteten Menschen aktuell (noch) eine Integrationsfunktion für die Gesamtstadt wahrzunehmen vermögen, und dies mit Blick auf die dort stattfindenden Integrationsprozesse und Desintegrationstendenzen. Dabei gilt ein besonderes Augenmerk den kommunalpolitischen und quartierbezogenen Handlungsmöglichkeiten. Durch den systematischen Vergleich von mehreren Fallstudien und die Einbindung lokal agierender Akteure mittels partizipationsorientierter Forschungsmethoden sollen zudem verallgemeinerbare Schlussfolgerungen formuliert werden.
Das ISSAB pflegt ein weitgefächertes, aus langjährigen Forschungs-, Entwicklungs- und Beratungsaktivitäten entstandenes Kooperationsnetz zu zahlreichen Kommunen, Landesbehörden, Stiftungen und Institutionen im Non-Profit- wie auch Profit-Bereich in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Zur Weiterentwicklung der drei o.g. inhaltlichen Schwerpunkte des ISSAB wird der Fokus gezielt auf solche Forschungsfragen gerichtet, die aktuelle gesamt-gesellschaftliche Anforderungen (z.B. Inklusion) unter einer bildungswissenschaftlichen Perspektive aufgreifen und lösungsorientiert bearbeiten. Eine wichtige Rolle spielt dabei immer auch die Suche nach Möglichkeiten der Optimierung von sozialstaatlichen Unterstützungsleistungen.