Forschung zu COVID-19
SARS-CoV-2 – Wissenschaftler*innen in Essen forschen unter Hochdruck
Im Zusammenhang mit SARS-CoV-2 und COVID-19 richten sich völlig zu Recht alle Blicke auf die Forschung. Infektiologie und Immunologie stehen seit Jahren im wissenschaftlichen Fokus der Medizinischen Fakultät der UDE. Selbstverständlich wird seit Frühjahr 2020 auch in Bezug auf das „neue Coronavirus“ unter Hochdruck in Essen geforscht. Bis Ende September wurden rund 70 Anträge zur Corona-Forschung von der Ethik-Kommission bereits positiv beschieden, so dass die Studien sofort anlaufen konnten.
Wichtige wissenschaftliche Achse: Essen und Wuhan forschen gemeinsam an COVID-19
Die Medizinische Fakultät betreibt in Wuhan, China, ein deutsch-chinesisches Labor, das „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“, das 2017 von der Uni Duisburg-Essen und der HUST Universität in Wuhan gegründet wurde. Die Zusammenarbeit kann in der aktuellen Virus-Krise dazu beitragen, die Forschung weiter voranzutreiben. Einen großen Vorteil sieht Prof. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät in den vielen humanen Proben von virus-infizierten Patient*innen und klinischen Daten, die die Wuhaner Kolleg*innen zur Verfügung stellen.
Coronaviren: Mundspülungen könnten Übertragungsrisiko senken
SARS-CoV-2-Viren lassen sich mit bestimmten handelsüblichen Mundspülungen inaktivieren. Das zeigten vielversprechende Zellkulturexperimente von sechs Universitäten, an denen auch zwei Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der UDE beteiligt waren: PD Dr. Adalbert Krawczyk aus der Klinik für Infektiologie und Prof. Jörg Steinmann aus dem Institut für Medizinische Mikrobiologie. Eine Überprüfung der Laborergebnisse in klinischen Studien steht allerdings noch aus. Die Arbeiten wurden von der Stiftung Universitätsmedizin Essen und über das Horizon 2020-Programm der EU gefördert.
Neuer Test ermöglicht Untersuchung antiviraler Wirkstoffe und neutralisierender Antikörper gegen SARS-CoV-2
Neutralisationstests für das neuartige Corona-Virus sind aufwändig und können nur in speziellen Laboratorien durchgeführt werden. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät haben ein neues Verfahren entwickelt, welches schneller und günstiger ist und eine breite Anwendung finden kann. Ein Pre-Print der Studie wurde veröffentlicht, um der wissenschaftlichen Community einen raschen Zugang zu der Methode zu ermöglichen.
Das Merkel-Phänomen – Studie zur Bedeutung politischer Kommunikation
Es war ein historischer Auftritt, der wirkte: In ihrer TV-Ansprache im März fand Angela Merkel die richtigen Worte fürs Gemüt. Denn COVID-19 befällt nicht nur die Atemwege, sondern kann auch die Psyche ins Wanken bringen. Klare politische Führung und Kommunikation sind deshalb enorm wichtig. Das zeigt eine Studie der Medizinischen Fakultät der UDE, über die jetzt das renommierte Journal of Public Health berichtet.
Schwere COVID-19-Verläufe früh erkennen
Viele COVID-19-Erkrankungen verlaufen mild. Aber etwa zehn Prozent der Erkrankten entwickeln eine schwere Lungenentzündung und benötigen intensivmedizinische Versorgung. Um frühzeitig die richtigen Therapien einleiten zu können, ist es wichtig, potentiell gefährdete Patient*innen zu identifizieren. Gemeinsam mit dem Wuhan Union Hospital haben Wissenschaftler*innen des Instituts für Virologie festgestellt, dass die T-Zell-Population ein wichtiger Indikator ist. Diese Studie ist online vorab in The Lancet EBiomedicine erschienen.