Forschung
25,7 Mio. Euro für die Forschung: DFG fördert zwei Sonderforschungsbereiche/Transregios an der Medizinischen Fakultät
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat Anfang 2020 gleich zwei SFB/TRR-Anträge aus Essen positiv beschieden. „Wir freuen uns außerordentlich über diesen großen Erfolg und sehen ihn als klaren Beleg für unsere Forschungsstärke. Dies bestärkt uns in unserer Strategie, welche auch der Wissenschaftsrat ausdrücklich gelobt hat. Besonders schön ist auch, dass beide Sonderforschungsbereiche von renommierten Wissenschaftlerinnen geleitet werden – auch in der Förderung von Frauen ist Essen besonders stark“, erklärt Prof. Jan Buer, Dekan der Medizinischen Fakultät.
Die Macht der Erwartung: Neuer Sonderforschungs-bereich/Transregio an der Medizinischen Fakultät
Im überregionalen SFB/TRR 289 „Treatment Expectation“ unter Leitung der UDE wird der Einfluss der Erwartung auf die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen interdisziplinär untersucht. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes mit den Universitäten Hamburg und Marburg ist Prof. Ulrike Bingel von der Medizinischen Fakultät der UDE. Die DFG fördert den SFB für zunächst vier Jahre mit rund 12 Mio. Euro.
Lokale Schilddrüsenhormonwirkung kontrollieren: Neuer Sonderforschungsbereich/Transregio an der Medizinischen Fakultät
Im Fokus des neuen SFB/TRR 296 steht in den nächsten vier Jahren die lokale Kontrolle der Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Sprecherin des gemeinsamen Forschungsverbundes mit der Universität zu Lübeck und der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist Prof. Dagmar Führer, Direktorin der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel der Medizinischen Fakultät der UDE am Universitätsklinikum Essen. Die DFG fördert den SFB für zunächst vier Jahre mit 13,7 Mio. Euro.
Neue Forschungsgruppe zum Schlaganfall – DFG fördert Essener Wissenschaftler*innen mit über 1 Mio. Euro
Die DFG richtet die neue Forschungsgruppe zum Schlaganfall FOR 2879 an der Medizinischen Fakultät der UDE ein. Der neue, vom UK Essen aus geleitete Verbund ist ein Gemeinschaftsprojekt der Universitäten Essen, München, Hamburg und Münster und wird mit rund 4,5 Mio. Euro gefördert. Ziel ist es, bislang unbekannte Zusammenhänge zwischen dem Immunsystem und Schlaganfällen aufzudecken und neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
DFG fördert Forschung an Autoimmunhepatitis
Die Autoimmunhepatitis ist eine seltene und chronisch verlaufende Erkrankung. Aufgrund einer Fehlregulierung des Immunsystems zerstört es die eigenen Leberzellen und löst so eine Hepatitis, eine Leberentzündung, aus. Die DFG unterstützt das Forschungsvorhaben der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie zur Entwicklung neuer zellulärer Therapien über zunächst drei Jahre mit rund 340.000 Euro.
DFG fördert Forschung gegen Herzinfarkt
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit 470.000 Euro ein gemeinschaftliches Projekt von PD. Dr. Ulrike Hendgen-Cotta und Prof. Tienush Rassaf zur Rolle von exogenem Nitrit in der Protektion myokardialer Mitochondrien im Rahmen des akuten Herzinfarktes.
DFG-geförderte Studie: Welche Rollen spielen Darmbakterien und Immunzellen bei Hirninfarkt?
Unsere Darmflora beeinflusst das Gehirn. Ist sie geschädigt, kann das Krankheiten auslösen, etwa Schlaganfälle. Neurowissenschaftler Dr. Vikramjeet Singh erforscht, wie das Zusammenspiel von Darmbakterien und Immunzellen einen Hirninfarkt beeinflusst. Hierbei schaut sich der Wissenschaftler vor allem die Mikrobenvielfalt im Darm an und sogenannte Neutrophile. Letztere sind für die Erstabwehr von Erregern zuständig. Die DFG fördert Singhs Studie in den kommenden drei Jahren mit 430.000 Euro.
750.000 Euro DFG-Förderung gegen Krebs
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert mit rund 750.000 Euro zwei Studien am UK Essen zum Schwarzen Hautkrebs und zum Lungenkarzinom. Die Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der UDE entwickeln Algorithmen für bildgebende Verfahren, mit denen sich der Erfolg von Krebstherapien schneller und präziser überprüfen lässt.
Weltweite Uni-Rangliste: Essener Medizinforschung belegt Spitzenplätze
Die medizinische Forschung der UDE erreicht im renommierten „Best Global Universities“-Ranking des Nachrichtenmagazins „U.S. News & World Report“ erneut Top-Platzierungen – in NRW, bundesweit und international. In der jährlichen Rangliste werden seit mehr als 30 Jahren die wissenschaftlichen Leistungen von knapp 1.500 Universitäten, ihren Fakultäten sowie Kliniken bewertet und die Ergebnisse veröffentlicht.
Die „Onkologie“ landet in der Uni-Rangliste mit Platz 2 in Deutschland, Platz 1 in Nordrhein-Westfalen und Platz 15 weltweit besonders weit oben. Sie zählt zu einem von fünf Forschungsschwerpunkten der medizinischen Fakultät der UDE. Die Forschenden des Schwerpunkts „Herz- und Kreislauferkrankungen“ nehmen unter den nordrhein-westfälischen Universitäten ebenfalls einen ersten Platz ein, werden 4. in Deutschland und 57. weltweit. Auch das Team „Radiologie“ schafft es mit Platz 70 unter die Top 100 in der Welt und verzeichnet mit Nummer 11 deutschlandweit und Nummer 3 in NRW herausragende Platzierungen.
Bessere Therapien gegen Volkskrankheiten: Institut für Transfusionsmedizin erforscht entzündungshemmende extrazelluläre Vesikel
Als Teil des internationalen Forschungsprojektes AutoCRAT entwickelt das Institut für Transfusionsmedizin neue Methoden, um Extrazelluläre Vesikel (EVs) in großen Mengen zu therapeutischen Zwecken einsetzen zu können. Stammzell-EVs gelten als vielversprechend, um in Zukunft weit verbreitete Entzündungskrankheiten wie Arthrose therapieren zu können. Gefördert wird AutoCRAT von der EU für vier Jahre mit 760.000 Euro.
Neuer Ansatz in der Schlaganfallforschung: Signalweg entschlüsseln
Wie sich der Schlaganfall entwickelt, hängt entscheidend von der Thrombo-Inflammation ab. Auslöser dieser Entzündungsreaktion sind miteinander reagierende Blutplättchen und Immunzellen, die den Infarkt in weiten Arealen des Gehirns schnell voranschreiten lassen. Mit diesem Zusammenhang befassen sich jetzt Forscher*innen der Medizinischen Fakultäten und der Universität Münster. Die DFG unterstützt das Projekt mit rund 500.000 Euro.
Verkalkung der Herzkranzgefäße teils vererbbar
Ein interdisziplinäres Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der UDE hat nachweisen können, dass nicht nur die Lebensweise für die Verkalkung von Herzkranzgefäßen verantwortlich ist. Auch Gen-Varianten des G-Protein-Signalweges sind es. Für ihre Erkenntnisse analysierten die Forschenden über fünf Jahre 3.108 zufällig ausgewählte Teilnehmende der Heinz Nixdorf Recall Studie. Die Ergebnisse sind im Fachjournal Atherosclerosis publiziert.
Quantensprung in der Nierenforschung: Fehlerhafte Filterfunktion erstmals erklärt
Unter Mitwirkung von Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät der UDE ist es einem internationalen Team des Exzellenzclusters Cellular Stress Responses in Aging-Associated Diseases (CECAD) in Köln sowie von Instituten aus Boston, Stockholm und Regensburg gelungen, einen neuen Auslöser für Nierenerkrankungen zu finden. Ihre Erkenntnisse helfen, zielgerichtete Therapien schneller zu entwickeln. Über den Durchbruch berichtet jüngst das renommierte Fachmagazin nature metabolism.
Gut fürs Gedächtnis: Schilddrüse beeinflusst Gehirnleistung stärker als gedacht
Schilddrüsenhormone fördern unmittelbar die Bildung von Nervenzellen im Lern- und Gedächtniszentrum des Gehirns. Das belegen Forschungen der Medizinischen Fakultät der UDE und der University of Edinburgh erstmals. Die Ergebnisse liefern neue Ansatzpunkte, wie die geistige Leistungsfähigkeit verbessert werden kann. Das renommierte Stem Cell Reports berichtet.
Studie zu bösartigem Hautkrebs: Gefundene Abwehrzellen ermöglichen bessere Vorhersage möglicher Therapieerfolge
Das Merkel-Cell-Karzinom ist eine bösartige Form des Hautkrebses, die oft einen gravierenden Verlauf nimmt. Von der gängigen Therapie profitiert leider nur die Hälfte der Betroffenen. Wissenschaftler des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) an der Medizinischen Fakultät der UDE haben untersucht, wie besser eingeschätzt werden kann, wem eine Immuntherapie helfen könnte. Darüber berichtet Clinical Cancer Research.
Hepatitis-B-Viren: Leberzellen nicht wehrlos
Nistet sich das Hepatitis-B-Virus im Körper ein, löst es in bis zu zehn Prozent der Fälle chronische Infektion der Leber aus. Offen ist die Frage, wie es der Erreger schafft, das Immunsystem zu überwinden. Vielleicht könnte diese Entdeckung zur Lösung beitragen: Ein Team der Medizinischen Fakultät der UDE hat herausgefunden, wie es dem Immunsystem gelingen kann, das Virus abzuwehren.
Fresszellen gegen Killerzellen: Interaktion im Tumorgewebe erstmals sichtbar
Neutrophile Granulozyten, Fresszellen des Immunsystems bekämpfen Infektionen. Sie stehen allerdings auch im Verdacht, Krebs zu fördern. Ein Forschungsteam der UDE unter der Leitung von Prof. Sven Brandau von der Hals-Nasen-Ohren-Klinik des UK Essen konnte das erstmals im menschlichen Tumorgewebe nachweisen.
Behandlung mit antiviralen Medikamenten – Nieren von Hepatitiskranken sicher transplantierbar
In Deutschland mangelt es noch immer massiv an Spender*innenorganen. Mediziner*innen untersuchen deshalb, wie man auch bislang nicht verwertbare Organe so aufbereiten kann, dass sie zur Transplantation geeignet sind. Ein interdisziplinäres Team der Medizinischen Fakultät hat untersucht, ob Nieren verstorbener Spender, die das Hepatitis-C-Virus hatten, „gesunden“, also Hepatitis-C-negativen Empfänger*innen helfen können.
Kombinationstherapie in Phase III-Studie untersucht: Lebensqualität von Glioblastompatient*innen bleibt mit neuer lebensverlängernder Therapie erhalten
Glioblastome sind schnellwachsende und sehr aggressive Hirntumoren, die durch Operation, Bestrahlung und Zytostatika behandelt werden müssen. Ein Team von Forscher*innen mehrerer deutscher Universitätsklinika, darunter auch ein Mediziner der Medizinischen Fakultät der UDE, haben sich die Wirksamkeit einer Kombinationstherapie aus zwei Zytostatika genauer angesehen. Weil jede Krebstherapie belastend für die der Patient*innen ist, hat das Forschungsteam nun genauer analysiert, wie es den Patient*innen nach der Kombinationstherapie geht. Sie kommen in ihrer in Lancet Oncology veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass sich die Lebensqualität dabei nicht verringert.
Anorexia nervosa nicht nur psychischen Urspungs – Magersucht kann in den Genen liegen
Anorexia nervosa, besser bekannt als Magersucht, ist eine psychiatrische Erkrankung mit einer der höchsten Sterblichkeitsraten. Im Rahmen einer internationalen Studie unter Beteiligung von Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät konnte jetzt aufgezeigt werden, dass die Erkrankung auch genetische Ursachen haben kann. Hierüber berichtet Nature Genetics.
Organtransplantate verbessern: Mit Sauerstoff und langsamer Erwärmung
Wie können auch nicht-optimale Lebertransplantate aufbereitet werden und Menschen ein neues Leben schenken? Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät haben sich die Faktoren und Prozesse angesehen, die Einfluss auf die Qualität der Transplantate und das langfristige Überleben ihrer Empfänger*innen haben. Ihre Erkenntnisse haben sie in zwei aktuellen Publikationen veröffentlicht.
Neue Ansätze gegen Diabetes: CAR-T-Zellen
Autoimmunerkrankungen nehmen stetig zu: 300.000 Menschen in Deutschland haben einen Diabetes Typ 1. Ursache ist ein aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem: Die insulinproduzierenden Betazellen im Pankreas vom eigenen Immunsystem attackiert und getötet. Wissenschaftler*innen der Medizinischen Fakultät haben nun versucht, diese Balance in Laborexperimenten wiederherzustellen, indem sie künstlich regulatorische CAR-T-Zellen für Typ-1-Diabetes erzeugten.
Krankenhausinfektionen verhindern: Wachstumsfaktor hemmt natürliche Killerzellen
Patient*innen, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, leiden oft an einer sogenannten „systemischen Entzündung“ und sind besonders anfällig für Krankenhausinfektionen. Warum das so ist, war bisher völlig unklar. Ein Wissenschaftler*innenteam der Medizinischen Fakultät hat nun eine der Ursachen herausgefunden: die natürlichen Killerzellen des Immunsystems sind beeinträchtigt.
Schlüsselenzym entdeckt – Hemmt Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke
Nach einem Schlaganfall muss das Gehirn wieder durchblutet werden – das Blutgerinnsel wird entweder durch Medikamente aufgelöst oder mechanisch entfernt. In seltenen Fällen kann die anschließende Wiederdurchblutung (Reperfusion) jedoch dazu führen, dass die lebenswichtige Blut-Hirn-Schranke zusammenbricht. Wie es dazu kommen kann, haben Wissenschaftler*innen der Universität Maastricht, der Medizinischen Fakultät der UDE und des UK Essen genauer unter die Lupe genommen.
Neu entdecktes Blutgefäßsystem in Knochen
Ein bisher übersehenes Netzwerk aus feinsten Blutgefäßen, das das Knochenmark direkt mit der Zirkulation der Knochenhaut verbindet, hat eine Wissenschaftlergruppe unter der Leitung von Prof. Matthias Gunzer und Dr. Anja Hasenberg vom Institut für Experimentelle Immunologie und Bildgebung der Medizinischen Fakultät der UDE identifiziert. Ihre Ergebnisse wurden in „Nature Metabolism“ publiziert.