Kultur der Arbeit
Durch den Wandel der Arbeitswelt ist der traditionelle Zuschnitt des Arbeitsbegriffs in die Krise geraten. Am Feld der Kultur- und Kreativwirtschaft (KuK), das als Vorreiter arbeitsweltlicher Entwicklungen gilt, in dem Trends von Erwerbstätigkeit frühzeitig sichtbar werden, lassen sich die entsprechenden Transformationsprozesse besonders gut beobachten. Obgleich diese Bedeutung der KuK verschiedentlich benannt wurde, liegen systematische Analysen des Tätigkeitsfeldes bisher nur in Ansätzen vor. Prof. Hannes Krämer ist Projektleiter des DFG-Netzwerks „Kultur der Arbeit: Künstlerisch-kreative Erwerbsarbeit. Netzwerk zur Untersuchung der Arbeits- und Organisationspraxis in der Kultur- und Kreativwirtschaft“, eines Zusammenschlusses von Wissenschaftler*innen, die zum Zusammenhang von Kultur und Arbeit im gegenwärtigen Kapitalismus forschen. Das Projekt wird die empirischen Studien seiner Mitglieder über ein komparatives Vorgehen systematisch in Bezug setzen, um so Spezifika der Arbeitspraxis und Arbeitsstruktur der KuK zu kategorisieren und darüber den Begriff „Arbeit“ weiterzuentwickeln. Weitere Aktivitäten richten sich auf die internationale Standortbestimmung spezifisch deutscher Diskurse und, daran anschließend, die Einbindung der so konturierten Position in die inter-nationale Diskussion um künstlerisch-kreative Arbeit (2017–2021, Publikation i.V.).