Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik
Das Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik (ISP) zeichnet sich durch breite Forschungsaktivitäten aus. Einen Schwerpunkt bilden Forschungen zu Grundlagen von Sozialarbeit und Sozialpolitik. So nimmt die DFG-geförderte Replikationsstudie „Die sanften Kontrolleure“ (2016–2020, Prof. Jan Wehrheim) die Kontakte zwischen Fachkräften und ihren Adressat*innen in ausgewählten Feldern Sozialer Arbeit in den Blick. Im ebenfalls DFG-geförderten Forschungsprojekt „Deutungsmuster von Arbeitslosigkeit“ (2019–2021, Prof. Carsten Ullrich) wird untersucht, wie Arbeitslosigkeit und Arbeitslose in Deutschland wahrgenommen werden.
Unterschiedliche arbeitsmarkt- und alterssicherungspolitische Fragen verfolgen Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe von Prof. Dirk Hofäcker. So befassen sich zwei vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung der Deutschen Rentenversicherung Bund geförderte Projekte mit Erwerbsverläufen älterer Arbeitsloser in Deutschland (2019–2020) und mit „Erwerbsminderungsphasen im Übergang in die Altersrente“ (2020–2021).
Durch das EU-Projekt „Transdisciplinary solutions to cross sectoral disadvantage in youth/(YOUNG-IN)“ (2018–2022, Prof. Hofäcker) ist das ISP zudem an einer hochrangigen internationalen Kooperation beteiligt. Gleiches gilt für das von der Deutsch-Polnischen Wissenschaftsstiftung geförderte Forschungsprojekt „EuroAgencyCare“, das die Rolle von Vermittlungs- und Entsendeagenturen für migrantische Arbeitskräfte in Deutschland und Polen untersucht hat (Prof. Simone Leiber).
Weitere Projekte befassen sich u.a. mit Einsatzfeldern und Zielgruppen sozialarbeiterischer Interventionen:
Mehrere Projekte der Arbeitsgruppe von Prof. Leiber (z.B. das Projekt „Pflegende Angehörige als Adressat_innen einer vorbeugenden Sozialpolitik“) untersuchen die politische Steuerung pflegerischer Versorgung. Des Weiteren wurde in der Arbeitsgruppe international vergleichend zum Thema Soziale Arbeit als politische Akteurin im Wohlfahrtsstaat geforscht.
Die von Prof. Klaus Birkelbach gemeinsam mit der Universität Köln angestrebte vierte Welle des Kölner Gymnasiast*innenpanels (gefördert durch DFG, 2019–2021) untersucht die beruflichen und privaten Lebensverläufe von Personen nach Erreichen der Lebensmitte bzw. im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Zu dem Projekt wurde ein Fortsetzungsantrag gestellt.
In einem weiteren DFG-Projekt (2018–2021, Prof. Wehrheim) werden Aneignungskonflikte in mischungsorientierten Stadtentwick-lungsprozessen in den Blick genommen.
Ergänzt werden diese sozialforscherischen Perspektiven durch die juristische Würdigung aktueller Entwicklungen im Arbeits- und Sozialrecht durch die rechtswissenschaftlichen Professuren des ISP (Prof. Ulrike Schwedhelm).
Die Arbeitsgruppe Qualitative Methoden (Prof. Ullrich) führt weiterhin Methodenforschung durch. Zwei DFG-geförderte Forschungsprojekte (2019–2021) widmen sich Fragen der Interviewmethodologie. Während sich ein Team mit der Wirkung von Fragen in Interviews befasst, werden im zweiten Projekt (in Kooperation mit der Universität Hamburg) die Möglichkeiten von Online-Interviews untersucht.
Neben der umfassenden Präsenz im deutschsprachigen Raum waren die Forschenden des ISP regelmäßig auf internationalen Tagungen präsent, darunter die Jahrestagung des European Social Policy Network (ESPAnet) und die IMISCOE (International Migration, Integration and Social Cohesion in Europe) Spring Conference 2019.