Institut für Erziehungswissenschaft
Das Institut für Erziehungswissenschaft (IfE) weist ein breites Spektrum von Forschungsaktivitäten auf. Wie an keinem anderen Standort werden Studien sowohl mit quantitativen als auch mit qualitativen Forschungszugängen durchgeführt. Dabei werden Methoden methodologisch begründet weiterentwickelt und für forschende Formate in der Lehrerbildung aufbereitet (Prof. Anja Tervooren, Prof. Nicolle Pfaff: „MethodenLab“; Prof. Marten Clausen: „Portal zum fallbasierten Lehren und Lernen“). Zudem zielen Projekte am IfE sowohl auf eine disziplinspezifische Theoriebildung als auch auf eine Entwicklung pädagogischer Praxis. Folgende Themenfelder lassen sich skizzieren, die sich auf aktuelle Forschungsarbeiten beziehen:
In der erziehungswissenschaftlichen Grundlagenforschung sind die Aktivitäten der Arbeitsstelle für Internationale Herbartianismusforschung (Prof. Rotraut Coriand) und die Weiterentwicklung der Kritischen Pädagogik mit dem Hans-Jochen-Gamm-Archiv (Prof. Armin Bernhard) hervorzuheben. Zu Herausforderungen von Heterogenität und Diversität für die Pädagogik ist exemplarisch auf die Forschung zu Jugend, antimuslimischem Rassismus und Antisemitismus zu verweisen (2017–2024, Prof. Nicolle Pfaff). Zu Fragen der Schul- und Unterrichtsentwicklung werden Studien zur Digitalisierung des Bildungssystems durchgeführt (z.B. Projekte der BMBF-Förderlinien zu Digitalisierung 2019–2023: „Metavorhaben Digi-EBF“, „ForUSE-digi“, „DigiSchulNet“, Prof. Isabell van Ackeren). Im Themenbereich Kindheit, Jugend und Familie im Wandel ist die ProViel-Studie „Kinder als Akteur*innen der Inklusion“ (seit 2019: Prof. Martina Richter) zu verorten, und dort wird aktuell ein Projekt zu transnationalen Kindheiten konzipiert (Prof. Alexandra König). Mit diesen thematischen Profilbereichen ist das IfE in Diskurse des IZfB und des InZentIM vernetzt.
Eine Zukunftsperspektive des IfE bleibt weiterhin die systematische erziehungswissenschaftliche Grundlagenforschung sowie Projekte zu den genannten Gegenstandsfeldern, die durch Drittmittel finanziert werden. Beispiele dafür sind etwa das DFG-Projekt zum Thema „Fachspezifische Bearbeitungsformen von Anforderungen im Lehrerberuf (FaBeL)“ (2021–2024, Prof. Carolin Rotter) und das von der EU und dem BMBF geförderte Projekt „International Civic and Citizenship Education Study 2022“ (2020–2024, Prof. Hermann Josef Abs).