Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik
Das Institut für Soziale Arbeit und Sozialpolitik (ISP) zeichnet sich durch ein breites Forschungsportfolio aus. Einen Schwerpunkt bilden Forschungen zu Grundlagen von Sozialarbeit und Sozialpolitik. So nimmt die DFG-geförderte Replikationsstudie „Die sanften Kontrolleure“ (2016–2020, Prof. Jan Wehrheim) die Kontakte zwischen Fachkräften und ihren Adressat*innen in ausgewählten Feldern Sozialer Arbeit in den Blick. Das durch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW geförderte Promotionskolleg „TransSoz“ (unter Beteiligung der Professuren Fabian Kessl, Carsten G. Ullrich und Simone Leiber) fokussierte auf Grundfragen des Verhältnisses von Sozialer Arbeit und Sozialpolitik. Ergebnisse wurden 2017 in Sonderausgaben einschlägiger Fachzeitschriften (Soziale Passagen; Sozialer Fortschritt) der Fachöffentlichkeit präsentiert. Methodische Forschung – etwa zu qualitativen Gruppendiskussionen in Webforen (DFG-Projekt „Leistung und Erfolg bei Studierenden“, 2015–2017, Prof. Ullrich, PD Dr. Daniela Schiek) – rundet diesen Grundlagenfokus ab.
Nachfolgend sind weitere Projekte aufgelistet, die sich mit Einsatzfeldern und Zielgruppen sozialarbeiterischer bzw. sozialpädagogischer Interventionen auseinandersetzen.
Mehrere Projekte der Arbeitsgruppe Sozialpolitik (Prof. Leiber) untersuchen die politische Steuerung pflegerischer Versorgung, wie z.B. das Projekt „Pflegende Angehörige als Adressat*innen einer vorbeugenden Sozialpolitik“ (2016–2018), gefördert durch das Forschungsinstitut für gesellschaftliche Weiterentwicklung des Landes NRW.
Armut steht im Mittelpunkt des von Prof. Ullrich und PD Dr. Schiek geleiteten DFG-Projekts „Von Generation zu Generation“ (2016–2018), das Armutserfahrungen qualitativ aus einer familiengeschichtlichen Perspektive rekonstruiert.
Die von Prof. Klaus Birkelbach gemeinsam mit der Universität Köln angestrebte vierte Welle des Kölner Gymnasiastenpanels (DFG-Projekt; 2018–2020) untersucht die beruflichen und privaten Lebensverläufe von Personen nach Erreichen der Lebensmitte bzw. im Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand.
In einem weiteren DFG-Projekt mit dem Titel „Aneignungskonflikte in mischungsorientierten Stadtentwicklungsprozessen“ (Prof. Wehrheim; 2018–2020) werden Konflikte um Stadtteilentwicklung in den Blick genommen.
Ergänzt wird diese sozialforscherische Perspektive durch die juristische Würdigung aktueller Entwicklungen im Arbeits- und Sozialrecht durch die rechtswissenschaftlichen Professuren des ISP (etwa zum Schutz pflegender Angehöriger, zur Alterssicherung Selbständiger oder zu familienrechtlichen Fragen einschließlich des Verfahrensrechts; Prof. Wiebke Brose und Prof. Ulrike Schwedhelm).
Die konkrete Umsetzung und Ergebnisse sozialarbeiterischer Interventionen untersuchen Evaluationsstudien, die Mitglieder des ISP etwa im Bereich des Strafvollzugs („Evaluation der Sozialtherapie der JVA Neustrelitz“; Prof. Dirk Hofäcker und Dr. Mojgan Stegl) bzw. der Bildungsförderung („Evaluation der Allianz für Bildung und Lernen in Ratingen“; Prof. Birkelbach) durchführen.
Die umfassende Forschungspräsenz im deutschsprachigen Kontext wird ergänzt durch internationale Verbundprojekte, etwa zu den Konsequenzen von Arbeitsmarktunsicherheiten für die Lebenssituation junger Menschen in Europa (EU-Horizon 2020–Projekt EXCEPT; Prof. Hofäcker).