Liebe Leser*innen,
auch in 2016 gelang es der UDE, die Forschung weiter auszubauen und sich im internationalen Wettbewerb weiter zu verbessern: mit einem 17. Rang im Times-Higher-Education-Ranking übersprang die UDE als „rising star“ rekordverdächtige 42 Plätze im Ranking der 150 weltweit besten Universitäten, die noch keine 50 Jahre alt sind.
Zudem wurden zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFBe) eingeworben: der SFB 1242 „Nichtgleichgewichtsdynamik kondensierter Materie in der Zeitdomäne“ mit dem Sprecher Prof. Uwe Bovensiepen und dem Co-Sprecher Prof. Ralf Schützhold, beide aus der Fakultät für Physik, bündelt wissenschaftliche Aktivitäten aus der Physik und der Chemie und verfolgt das Ziel, ein materialübergreifendes, mikroskopisches Verständnis von Nichtgleichgewichtszuständen zu erarbeiten. Der SFB/TRR (Transregio) 196 „Mobile Material Characterization and Localization by Electromagnetic Sensing (MARIE)“ unter Federführung der UDE, Co-Sprecherschaft der Ruhr-Universität Bochum und Wissenschaftler*innen der Bergischen Universität Wuppertal, der TU Darmstadt als auch der Fraunhofer-Institute für Hochfrequenzphysik und Radartechnik (Wachtberg) und Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (Duisburg) soll die Grundlagen für einen mobilen kompakten Materialdetektor mit integrierter Sub-Millimeterwellen-Elektronik erforschen. Als Vision soll eine dynamische 3D-Materialkarte generiert werden.
Die DFG hat des Weiteren beschlossen, das Graduiertenkolleg 1739 „Molekulare Determinanten der zellulären Strahlenantwort und ihre Bedeutung für die Modulation der Strahlensensitivität“ für weitere viereinhalb Jahre zu fördern. Sprecherin ist Prof. Verena Jendrossek, Co-Sprecher Prof. George Iliakis, beide aus der Medizinischen Fakultät. Ferner wurde in 2016 das an der UDE koordinierte Scherpunktprogramm 1980 „Nanopartikelsynthese in Sprayflammen (SpraySyn): Messung, Simulation, Prozesse“ (Koordinator: Prof. Dr. Christof Schulz) eingeworben. Zudem ging die Forschergruppe 1993 „Multifunktionale Stoff- und Energiewandlung“ (Sprecher: Prof. Dr. Burak Atakan) erfolgreich in die Verlängerung von weiteren drei Jahren.
Im Juni 2016 hat die zweite Förderphase des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Nationalen Forschungszentrum für Gesundheitsökonomik „Competent in Competition and Health“ (CINCH) unter Leitung von Prof. Martin Karlsson begonnen. Zentraler Forschungsinhalt dieses renommierten Projektes ist der Wettbewerb im Gesundheitswesen.
Als einer von drei Spitzenforschern baut der Physiker Prof. Björn Sothmann seit November 2016 über das Rückkehrprogramm des NRW-Wissenschaftsministeriums an der UDE eine Forschungsgruppe zu „Nanoskaligen Wärmekraftmaschinen“ auf. Dazu stellt ihm das Wissenschaftsministerium insgesamt 1,25 Millionen Euro für fünf Jahre zur Verfügung.
Daneben gibt es weiteres Berichtenswertes, so etwa in eigener Sache aus dem Prorektorat: Das Rektorat hat 2016 ein mit besonders forschungsstarken Professor*innen besetztes „Research Advisory Board“ (RAB) eingerichtet. Die derzeit fünf Mitglieder nehmen themenorientiert an den Rektoratssitzungen teil und unterstützen mit ihrer individuellen Expertise gezielt die Forschung an der UDE. Zurzeit werden folgende Themenbereiche vom RAB abgedeckt: DFG-Verbundvorhaben, DFG-Einzelanträge/-Erstanträge, Grants des European Research Councils (ERC), Stiftungen und die für die UDE strategisch wichtige Nachwuchsförderung.
Im Juni 2016 beschloss der Senat der UDE die Einrichtung des „Interdisziplinären Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung“ (InZentIM) als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität. Das neue Zentrum bündelt die Vielzahl thematisch einschlägiger Projekte und fördert die interdisziplinäre Kooperation der Forscher*innen an der UDE, um deren Arbeiten noch stärkere Sichtbarkeit zu verleihen. Die Gründung des InZentIM wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Nach der römischen Göttin der Morgenröte wurde das kürzlich gegründete internationale Universitätsnetzwerk „Aurora“ benannt. Es verbindet neun europäische Universitäten aus den Niederlanden, Frankreich, Deutschland, Skandinavien, Großbritannien und Belgien miteinander. Zu den Gründungsmitgliedern zählt – als einzige deutsche Hochschule – auch die UDE.
Erfolgreich extern evaluiert wurde im vergangenen Jahr das „Science Support Centre“ (SSC), das die Forschung an unserer Universität in vielfältiger Weise tatkräftig unterstützt. Mittlerweile ist dank der erheblichen Drittmittelakquise unser 2015 gegründetes „Kompetenzzentrum für Innovation und Unternehmensgründung“ (IDE) bis Ende 2018 personell gut ausgestattet, um die UDE-Gründungskultur weiter auszubauen. Im Bereich der UDE-Nachwuchsförderung schreiten die Entwicklungen zum Aufbau eines „UDE-Graduate Centerplus“ fort.
Zudem fördert die Universitätsallianz (UA) Ruhr größere Initiativen der Ruhrgebietsforschung: Basierend auf dem noch jungem UA Ruhr-Profilschwerpunkt „Materials Chain“ wird 2017 ein gemeinsamer Antrag zur Exzellenzinitiative mit eben diesem Themenschwerpunkt eingereicht – die Daumen werden kräftig gedrückt! Einen der europaweit größten und leistungsfähigsten Verbünde der Ostasienforschung haben zwei Partner der Universitätsallianz Ruhr gegründet: „AREA Ruhr“ (Alliance for Research on East Asia) heißt die neue, gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum und des Institute of East Asian Studies der UDE. Die Förderung des hervorragenden Nachwuchses an der Ruhr trägt ebenfalls Früchte: Der nunmehr fünfte Jahrgang der Global Young Faculty, einer Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der UA Ruhr und dem Mercator Research Center Ruhr (MERCUR), konnte im vergangenen Jahr an den Start gehen.
Auch 2017 verspricht ein in der Forschung sehr ereignisreiches Jahr zu werden. Im Fokus stehen das Bund-Länder-Programm zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die Exzellenzstrategie, das laufende NRW-Programm zu Forschungsinfrastrukturen und vieles mehr. Durch die zeitausfüllende Tätigkeit als Sprecher des oben erwähnten neuen Sonderforschungsbereiches „MARIE“ werde ich dieses spannende Forschungsjahr 2017 jedoch nicht mehr als Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs & Wissenstransfer begleiten. Ich bedanke mich daher für die mir gebotene sehr positive und bereichernde Gelegenheit eines Prorektorats an unserer UDE und für die dabei erfahrene äußerst vielfältige Unterstützung von zahlreichen Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen.
Mein großer Dank geht aber vor allem an Sie, liebe Wissenschaftler*innen der UDE, für Ihr großes Engagement auf unterschiedlichste Art und Weise, um unsere Universität als Stätte der Forschung so fortschrittlich, interessant und vielfältig zu gestalten. Machen Sie weiter so!
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kaiser
Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs & Wissenstransfer (bis Dezember 2016)