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Liebe Leserinnen und Leser,

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kaiser
Prof. Dr.-Ing. Thomas Kaiser

seit April 2015 bin ich Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer und begrüße Sie zum ersten Mal in dieser Funktion mit einem Vorwort für den Forschungsbericht des vergangenen Jahres recht herzlich. Das Amt habe ich in einer sehr spannenden Zeit für unsere Universität übernommen. Der positive Trend war schon 2015 erkennbar: Erneut hatte es die Universität Duisburg-Essen (UDE) 2015 im Times Higher Education-Ranking geschafft, unter die besten 100 Universitäten der Welt zu kommen, die noch keine 50 Jahre alt sind. Sie konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um acht Plätze verbessern und in diesem Jahr um weitere 42(!) Plätze und belegt damit den Rang 17. Ausgezeichnet werden die Universitäten, die sich in kurzer Zeit rasch und erfolgreich entwickelt haben und als „rising stars“ der Hochschullandschaft gelten. 

Wiederum sehr gut positionieren konnte sich die Universität Duisburg-Essen 2015  in der europäischen Hochschulrangliste U-Multirank. Die UDE erreicht in nahezu allen Kategorien Platzierungen im oberen Bereich, insbesondere mit Bestnoten in der Kategorie Forschung (wissenschaftliche Publikationen, Promotionen, eingeworbene Forschungsmittel sowie Patente).

Die Forschung an unserer jungen und dynamischen UDE nimmt weiter an Fahrt auf und blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2015 zurück, hier einige ausgewählte Forschungserfolge:

Die UDE konnte im letzten Jahr in gleich drei DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)-Verbundprojekten punkten: Die DFG-Forschergruppe 2284 ging mit dem Titel: „Modellbasierte skalierbare Gasphasensynthese komplexer Nanopartikel“ unter der Sprecherschaft von Prof. Dr. Christof Schulz, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, an den Start. Zwei Schwerpunktprogramme (SPP) wurden von der DFG bewilligt: Das SPP 1748 „Zuverlässige Simulationstechniken in der Festkörpermechanik – Entwicklung nicht konventioneller Diskretisierungsverfahren, mechanische und mathematische Analyse“ unter der Sprecherschaft von Prof. Dr.-Ing. Jörg Schröder, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, und das SPP 1786 „Homotopietheorie und algebraische Geometrie“ (Sprecher: Prof. Dr. Marc Levine, Fakultät für Mathematik).

Die UDE hat in 2015 ihren Ruf auch als exzellente Nachwuchsschmiede weiter ausgebaut: Das DFG-Graduiertenkolleg (GRK) 2167 „Nutzerzentrierte Soziale Medien“ nahm unter seinem Sprecher Prof. Dr.-Ing. Norbert Fuhr, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, seine Arbeit auf. Ebenfalls von der DFG bewilligt wurde das GRK 2098 „Biomedizin des saure Sphingomyelinase/saure Ceramidase Systems“ unter der Sprecherschaft von Prof. Dr. Erich Gulbins, Fakultät für Medizin.

Seit zwei Jahren durchlaufen besonders gute Medizin-Studierende ein zweisemestriges Ausbildungsprogramm im Rahmen des Promotionskolleges ELAN (Essener Ausbildungsprogramm Labor und Wissenschaft für den ärztlichen Nachwuchs) der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen 

Auch wurde in der Nachwuchsausbildung die Zusammenarbeit mit den hiesigen Max-Planck-Instituten intensiviert. Die International Max Planck Research School (IMPRS) „Reactive Structure Analysis for Chemical Reactions“ (RECHARGE) wurde gemeinsam von der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Universität Bonn und dem benachbarten Max-Planck-Institut für Kohleforschung sowie dem Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) gegründet. Im Herbst 2015 startete die Doktorand*innenausbildung.

Eine weitere International Max Planck Research School ist diejenige „for Interface Controlled Materials for Energy Conversion“ (IMPRS-SurMat). Sie verbindet die ausgezeichneten Forschungsbedingungen der beteiligten Partner (MPI für Eisenforschung, MPI für Kohleforschung, MPI für Chemische Energiekonversion, Ruhr-Universität Bochum, Universität Duisburg-Essen) mit einem intensiven und interdisziplinären Curriculum und ist vollständig englischsprachig.

Schließlich ging der nunmehr vierte Jahrgang der Global Young Faculty, einer Initiative der Stiftung Mercator in Zusammenarbeit mit der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) und dem Mercator Research Center Ruhr (MERCUR), im vergangenen Jahr an den Start. Die seit 2015 verfügbare Musterpromotionsordnung rundet die Nachwuchsförderung ab.

Im letzten Jahr wurden weitere wichtige Weichen für die Zukunft gestellt: die UDE-Forschungsstrategie wurde veröffentlicht und setzt mit Forschungszentren und Profilschwerpunkten inhaltliche Akzente.

Auch die Universitätsallianz (UA) Ruhr kommt weiter voran: Starke Verbundvorhaben wie das UA Ruhr-Graduiertenkolleg 2131 „Phänomene hoher Dimensionen in der Stochastik – Fluktuationen und Diskontinuität“ mit dem Sprecher Prof. Dr. Peter Eichelsbacher von der Ruhr-Universität Bochum beweisen die hohe gemeinsame wissenschaftliche Schlagkraft des ersten UA Ruhr-Profilschwerpunktes „Materials Chain“. In diesem erforschen mehr als 200 Wissenschaftler*innen aus dem Ruhrgebiet, wie sich moderne Werkstoffe weiter verbessern und anwenden lassen. Dieser erste UA-Ruhr-Profilschwerpunkt, der vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR) gefördert wird, deckt alle Phasen moderner Materialwissenschaften ab – vom Design über die Herstellung und Veredelung bis hin zur Charakterisierung und Verarbeitung im Produktionsprozess.

Last but not least gilt es, von einem Meilenstein im Gründungsbereich zu berichten: Gegen Ende 2015 ging der InnovationHUB Duisburg-Essen (IDE) an den Start. Der IDE fördert und unterstützt die Entwicklung und Umsetzung von Produktideen und Geschäftskonzepten aus der Universität Duisburg-Essen. Egal ob für Hightech-Produkt oder soziale Projekte oder auch innovative Dienstleistungen – der IDE bietet passende Programme, Förderungen und Netzwerke.

Zusammenfassend befindet sich die UDE in der Forschung, dem Nachwuchs und auch den Wissenstransfer bis hin zu Gründungen auf einem vielversprechenden Weg; die Berichte aus den Profischwerpunkten und ausgewählten Instituten, die Sie in diesem Heft lesen können, sind hierfür exzellente Beispiele.

Zu guter Letzt geht mein besonderer Dank an alle Wissenschaftler*innen der UDE, deren erfolgreiche Forschung uns zu wachsender nationaler und internationaler Reputation verhilft.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre des Forschungsberichtes 2015.
Ihr

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kaiser
Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs & Wissenstransfer