Medizin

Fortschritt in der zielgerichteten 
Therapie von Lungenkarzinomen

Für Patienten mit metastasiertem Lungenkrebs gibt es künftig eine neue Behandlungsmethode: Weist ihr Tumor eine Mutation im ­EGFR-Gen Exon 19 auf, kann ihnen ein neuer zielgerichteter Wirkstoff helfen, im Schnitt ein Jahr länger zu leben. Dies konnten unter anderem Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät in zwei internationalen Studien nachweisen. Die Ergebnisse wurden jetzt in dem renommierten Fach­magazin, The Lancet Oncology, veröffentlicht. Rund 55.600 Menschen erkrankten 2014 in Deutschland neu an Lungenkrebs. „Bislang ­wurden die Betroffenen vor allem chemisch ­therapiert. Künftig können wir sie viel ziel­gerichteter behandeln. Sogar dann, wenn sich bereits Metastasen in ihrem Körper gebildet ­haben“, erklärt Prof. Martin Schuler, Studien­leiter in Deutschland und Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung). Allerdings müssen sie zu denen gehören, die eine EGFR-Mutation in Exon 19 haben. Diese Voraussetzung erfüllen fünf bis sieben Prozent aller Patienten, die ein Adenokarzinom der Lungen haben.