Gesellschaftswissenschaften

Institut für Soziologie

Die Forschungsschwerpunkte des Instituts für Soziologie fokussieren auf die fünf Bereiche „Arbeit, Organisation und soziale Integration“, „Analyse von sozialer Ungleichheit im Kontext von Familie, Lebensformen und Geschlecht“, „Gesellschaftsvergleich und Transnationalisierung“, „Entwicklung und Erforschung fortgeschrittener Methoden der empirischen Sozialforschung“ ­sowie „Theorie modernder Gesellschaften“. Ebenso beteiligt sich das Institut für Soziologie am Forschungsschwerpunkt „Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte“. Geeint werden die verschiedenen Forschungsaktivitäten durch ihre qualitative und quantitative empirische Ausrichtung mit Schwerpunkt auf internationalem Vergleich. Einige Forschungsarbeiten sind im Folgenden exemplarisch aufgeführt:

Seit ihrer Berufung im Oktober 2013 erforscht Prof. Sigrid Quack mit ihrem Team ­Prozesse der Transnationalisierung im Informations- und Kulturbereich. Zugleich führt sie als asso­ziierte Leiterin der Forschungsgruppe „Grenzüberschreitende Institutionenbildung“ am Max-Planck-­Institut für Gesellschafts­forschung (Köln) Forschungsprojekte zur glo­balen Dif­fusion und ­Adaption von Normen und Standards in verschiedenen transnationalen Politikfeldern durch.

Gegenstand des von der DFG geförderten Forschungsprojekts „Modellierung von dya­dischen Entscheidungsprozessen räumlicher ­Mobilität und ihren Konsequenzen“ in den ­Händen von Prof. Petra Stein ist die Analyse regio­naler Arbeitsmarktmobilität unter besonderer Berücksichtigung partnerschaftlicher Entscheidungsprozesse. Neben der Analyse von Mobilitätsentscheidungen werden die arbeitsmarktbezogenen Mobilitätskonsequenzen in Hinblick auf die ­soziale Positionierung der mobilen Akteure beleuchtet. Die Projekte „Qualitätsmerkmal ­Interkulturelle Kompetenz“ und „Sichere Ruhr“ – ein Verbundprojekt im Rahmen der Förderini­tiative „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ – konnten 2014 zum Abschluss gebracht werden.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Rainer Schnell entwickelte in mehreren DFG-Projekten neue Verfahren für die Stichprobenziehung von Personen mit Migrationshintergrund. Weiterhin wurden neue Verfahren zur Zusammenführung verschiedener Erhebungen derselben Personen ohne die Verwendung von Namen oder Panelcodes ent­wickelt. Der Schwerpunkt der Forschungsarbeiten lag auf der datenschutzgerechten Verschlüsselung geographischer Daten (Geocodes) sowie der ­Untersuchung und Weiterentwicklung des Privacy-Preserving-Record-Linkages (PPRL). Darüber ­hinaus betreibt Prof. Schnell im Rahmen eines von der DFG geförderten Projektes zusammen mit dem Forschungsdatenzentrum der Bundesagentur für Arbeit (FDZ des IAB) das „German Record-Linkage-Center“.

Die Arbeitsgruppe von Prof. Ingo Schulz-Schaeffer untersucht in zwei DFG-Projekten techniksoziologische Fragestellungen. In dem einen Projekt wird der Einfluss technikbezogener Zukunftsvorstellungen auf die Entwicklung neuer Technologien erforscht – hier interessiert insbesondere die Orientierungswirkung von Anwendungsszenarien auf das Konstruktionshandeln von Ingenieuren. Das andere Projekt untersucht die technische Strukturierung der Kooperation in transnational verteilten Projekten der Software­entwicklung durch kollaborative Softwareentwicklungswerkzeuge.

Seit Mitte 2013 läuft am Institut für Soziologie außerdem das Projekt „Motive von Auswanderern in Deutschland“, das Prof. Marcel Erlinghagen in Kooperation mit dem Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), Berlin sowie dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Wiesbaden, durchführt. Analysiert werden Aus-‐ und Rückwanderungsprozesse, die im Zuge zunehmender Globalisierung und transnationaler Migration an Bedeutung gewonnen haben. Insbesondere soll ermittelt werden, in welche Staaten Personen aus Deutschland auswandern und aus welchen Staaten zurück gewandert wird, sowie was die Gründe für die jeweiligen Migrationsentscheidungen sind.

Gleich zwei der MasterabsolventInnen des Instituts für Soziologie wurden im Jahr 2014 für ihre überdurchschnittlichen Leistungen ausgezeichnet: Stefanie Aunkofer erhielt den UDE ­Diversity-Forschungspreis für ihre Master-Arbeit zum Thema „Un/Doing Gender in der Alltags­praxis gleichgeschlechtlicher Paare“. Patrick ­Lazarevic erhielt den Sparkassenpreis für herausragende Studienleistungen an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften. Anne-Kristin Kuhnt, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Anja Steinbach, gehört zu den Preisträger­Innen des „Allianz-Nachwuchspreises für ­Demographie“ der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD), für ihre Dissertation zum Thema „Kinderwünsche im Lebensverlauf – Analysen auf Basis des Beziehungs- und Familien­panels (pairfam)“.