Institut für Ostasienwissenschaften
DFG-Projekte am IN-EAST
Auch die DFG fördert in signifikantem Maß die Forschung am IN-EAST. Das DFG Graduiertenkolleg „Risk and East Asia“ wurde 2013 durch die Gutachterkommission der DFG erfolgreich evaluiert und um weitere viereinhalb Jahre verlängert. Das in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften verankerte Kolleg „hebt sich […] positiv von den weit verbreiteten, primär philologischen Ausrichtungen ab; gerade im Bereich der Chinaforschung. Dementsprechend erwartet die Gutachtergruppe von der Weiterförderung des Kollegs weitere wichtige Impulse für die Regionalwissenschaft in Deutschland.“ (Bericht der Gutachterkommission).
Graduiertenkolleg 1613 – Risk and East Asi
In dem Graduiertenkolleg „Risiko und Ostasien“ werden Auswirkungen von vier „großen Prozessen“ heutiger institutioneller Veränderungen auf die Verschiebung von Risiken in Ostasien analysiert: Marketisierung, Individualisierung, Dezentralisierung und Transnationalisierung. Ziel ist es, durch die Analyse der Entwicklungen in Ostasien einen Beitrag zur europäischen Forschungsdebatte um globale Transformationen zu leisten und neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der Risikoforschung zu liefern.
Das Forschungsprogramm ist als internationale Zusammenarbeit konzipiert. Eine entscheidende Innovation des Graduiertenkollegs ist die „gemeinsame Mobilität“ nach Ostasien. So fanden an der Renmin Universität in Peking sowie der Universität von Tokyo Intensivkurse zu Forschungsmethoden und Feldforschung in Asien statt, mit denen die Doktorandinnen und Doktoranden auf eigene Forschungsprojekte vorbereitet wurden. Zahlreiche internationale Gastprofessoren folgen regelmäßig den Einladungen des Graduiertenkollegs und beteiligen sich mit Workshops und Vorträgen an der qualifizierten Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses am IN-EAST. Die ersten Promotionsprojekte sind Ende 2013 erfolgreich abgeschlossen worden. Förderzeitraum: 2014–2018.
Grenzüberschreitende Arbeitnehmerüberlassung. Die Konstituierung von Märkten und transnationaler Regulierung im interregionalen Vergleich
Das DFG-Forschungsprojekt erforscht, wie und warum Zeitarbeitsmärkte transnationale Dimensionen annehmen und inwiefern es möglich ist, diese zu lenken und zu regulieren. In Studien zur Transnationalisierung wird häufig auf Entwicklungen in der EU Bezug genommen. Die langjährige Ostasien-Expertise des IN-EAST ermöglicht generelle Schlussfolgerungen über europäische Grenzen hinaus.
Der gegenwärtige Stand der Forschung zeigt, dass die Vermittlung von Arbeitskräften durch Zeitarbeitsfirmen über Landesgrenzen einhergehend mit der regionalen wirtschaftlichen Integration in Europa und Ostasien gleichermaßen stark angestiegen ist: In Europa werden Arbeitskräfte aus Ungarn, Tschechien und insbesondere Polen von Zeitarbeitsfirmen ins Ausland vermittelt und in Ostasien ist China wichtiger Ziel- und Ausgangspunkt dieser Form der Arbeitsmigration. Förderzeitraum: 2013–2015.
Politik und Autonomie im local state – Kreis- und Gemeindekader als strategische Akteure im chinesischen Reformprozess
Kreis- und Gemeindekader in China agieren in hohem Maße unabhängig vom Zentralstaat. Das DFG-Forschungsprojekt analysiert, inwieweit sie eine strategische Einheit mit kollektiver Identität in Chinas politischem System ausmachen und inwiefern dies Auswirkungen auf die staatliche Handlungsfähigkeit und Regimelegitimität hat. Die Projektdauer wurde von der DFG bis Ende 2014 verlängert.