Liebe Leserinnen und Leser,
Sie halten den nunmehr vierten Forschungsbericht der jüngsten Universität unter den zehn größten Deutschlands in Händen. Wir freuen uns sehr, mit den vielfältigen Forschungsergebnissen aus den Fakultäten der Universität Duisburg-Essen (UDE) Ihr Interesse geweckt zu haben.
2010 wird uns im Ruhrgebiet als das Jahr der Kulturhauptstadt in Erinnerung bleiben. Neben den kulturellen Höhepunkten der RUHR.2010 gab es auch viele wissenschaftliche Highlights. Die Universitäten des Ruhrgebiets sind in der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) näher zusammengerückt. Hier „im Revier“ – das demonstriert auch der vorliegende Bericht – ist die Universität Duisburg-Essen ein forschungsstarker Partner.
„Exzellent – auch ohne Partizipation an der vom Bund ausgeschriebenen Exzellenzinitiative“ könnte das Motto der Forschung an der Universität Duisburg-Essen lauten. Zusammen mit den Fakultäten engagiert sich das Rektorat, hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher für die UDE zu gewinnen. So wurde zum Beispiel mit Dr. Enrico Rukzio eine Juniorprofessur für Mobile Mensch-Computer-Interaktion mit Software Services besetzt. Der 33-Jährige leitet eine Emmy Noether-Forschungsgruppe an der UDE. Ebenso konnten wir im Jahr 2010 gleich zwei von vier Nachwuchsgruppen im Rahmen des NRW-Rückkehrerprogramms gewinnen. Prof. Dr. Tina Kasper und Prof. Dr. Sebastian Kaiser haben mittlerweile den Ruf auf ihre Professur an der UDE angenommen und leiten Nachwuchsgruppen im Bereich der Nanotechnologie.
Im April 2010 trafen sich 123 junge Forscherinnen und Forscher aus 38 Ländern zum Jahrestreffen der Stipendiatinnen und Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung. Auf der Netzwerktagung machten sich die Humboldtianerinnen und Humboldtianer untereinander bekannt. Ihnen wurde die UDE – als stellvertretende Universität für den Forschungsstandort Deutschland – vorgestellt und sie informierten sich über das Leben und Forschen in Deutschland.
Einer der Forschungshöhepunkte im Berichtszeitraum war die Bewilligung eines Käte Hamburger Kollegs, das als geisteswissenschaftliches internationales Forschungszentrum zum Thema „Politische Kulturen der Weltgesellschaft“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zunächst für sechs Jahre gefördert wird. Das Kolleg geht auf eine gemeinschaftliche Initiative des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI, Prof. Dr. Claus Leggewie), des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik in Bonn (DIE, Prof. Dr. Dirk Messner) und des Instituts für Entwicklung und Frieden der UDE (INEF, Prof. Dr. Tobias Debiel) zurück. Das Kolleg wird seine Arbeit voraussichtlich Anfang 2012 an der Universität Duisburg-Essen aufnehmen. Käte Hamburger Kollegs sind internationale Kollegs für geisteswissenschaftliche Forschung. Sie sollen fachlich deutliche Schwerpunkte setzen und sich zu einem „Leuchtturm“ mit internationaler Sichtbarkeit entwickeln.
Im Bereich der Drittmitteleinwerbungen haben die Forscherinnen und Forscher der UDE in den letzten Jahren Erstaunliches geleistet. Die Universität Duisburg-Essen schneidet im Landesvergleich beim Einwerben von Drittmitteln für Forschungsaufträge sehr gut ab. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UDE haben in den vergangenen beiden Jahren mit einer Drittmittel-Einwerbung von etwa 100 Millionen Euro die Summe der Forschungsgelder nahezu verdoppelt. Diese Steigerungsrate liegt weit über dem Durchschnitt der 29 Landeshochschulen, der bei 13 Prozent lag. Bei den kompetitiven Wissenschaftsprojekten der DFG stiegen die verausgabten Mittel an der UDE sogar um das Dreifache im Vergleich zu 2007.
Ähnliches gilt für die EU-Forschungsförderung. Auch hier lässt sich die Bilanz sehen: Bis Oktober 2010 konnten im 7. Forschungsrahmenprogramm (FRP) der EU 16 Prozent mehr EU-Fördermittel eingeworben werden als im gesamten 6. FRP (siehe Tabelle). Das 7. FRP läuft noch bis 2013. Im NRW-Ranking ist die UDE damit vom 6. auf den 4. Rang gestiegen und hat zusammen mit der TU Dortmund die höchste Zuwachsrate. Der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien ist in puncto EU-Förderung am erfolgreichsten an der UDE.
Einer der Gründe für diese Erfolge ist, dass die Universität ihre Profilschwerpunkte richtig gesetzt hat und auch in einzelnen Bereichen exzellent aufgestellt ist. Ausgezahlt hat sich auch die vorausschauende Berufungspolitik der letzten Jahre.
Die Kooperationen im europäischen Raum der Forscherinnen und Forscher haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Auch wird die UDE für forschungsstarke Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer attraktiver. In diesem Kontext ist auch die effiziente Unterstützung der Forscherinnen und Forscher durch zentrale Einrichtungen wie das Science Support Centre (SSC) hervorzuheben.
Sie sehen: Unsere junge Universität Duisburg-Essen bündelt ihre Kräfte, um ihr Forschungsprofil weiter zu schärfen, zu entwickeln und auszubauen. Der vorliegende Bericht zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Die elf Fakultäten sind eine standfeste Basis für die Forschungsaktivitäten an unserer dynamischen Hochschule, die innovative, forschungsbasierte Lehre mit international herausragender Wissenschaft verbindet. Davon zeugen hochkarätige Preise und Auszeichnungen für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Kooperationen mit wissenschaftlichen Institutionen aus aller Welt.
Ich wünsche Ihnen viele neue Einblicke in das spannende Forschungsgeschehen an der Universität Duisburg-Essen und nicht zuletzt viel Freude bei der Lektüre des Forschungsberichts 2010.