Gesellschaftswissenschaften

Die Forschung am Institut für Politikwissenschaft zeichnet sich durch die Verschränkung mit den Partnerinstituten innerhalb der Fakultät sowie durch die Verbindung von Grundlagen- und Anwendungsforschung aus. Vor diesem Hintergrund erfahren allgemeine politikwissenschaftliche Themen eine UDE-spezifische Ausprägung in den Forschungsschwerpunkten des Instituts. Hierzu gehören die Entwicklungsforschung mit Friedens- und Konfliktforschung, die vergleichende Regionalforschung mit Schwerpunkt Europa, Afrika, Zentral- und Ostasien, die Verwaltungswissenschaft unter politikwissenschaftlichen Gesichtspunkten sowie Politikmanagement, politische Kommunikation und öffentliche Meinung.

  • Unter den im Berichtszeitraum abgeschlossenen oder noch laufenden Projekten lassen sich beispielhaft hervorheben ein Projekt zu Parteien der Bundesrepublik Deutschland (Prof. Karl-Rudolf Korte), in dem Politik und Geschichte der Parteien, innerparteiliche Entscheidungsprozesse und strategische Potenziale diskutiert werden.
  • Parteiregulierung in Afrika stand hingegen im Mittelpunkt des 2009 abgeschlossenen und von der Fritz Thyssen Stiftung geförderten Projekts über Party Bans in Africa (Prof. Christof Hartmann in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Bremen, Hamburg und Darmstadt). Untersucht wurden die Varianz von Parteiverboten in Afrika, ihre Ursachen und Effekte auf Parteienwettbewerb, Demokratisierung und Konflikt­be­arbeitung.
  • Vergleichende Fragestellungen wurden auch in mehreren von DFG und Haniel-Stiftung geförderten Projekten zum Regieren in China thematisiert, in denen es um Verwaltungsreformen in Deutschland und China – Umweltverwaltung im ländlichen Raum (Prof. Dieter Grunow und Prof. Thomas Heberer zusammen mit dem China Center of Comparative Economics and Politics, Peking), beziehungsweise Politik und Autonomie im local state – Kreis- und Gemeindekader als strategische Akteure im chinesischen Reformprozess geht (Prof. Heberer in Zusammenarbeit mit Prof. Gunter Schubert, Universität Tübingen). Während das erste Projekt auch politikberatenden Charakter hat, untersucht das DFG-Projekt über den systematischen empirischen Vergleich chinesischer Kreise und Gemeinden die bislang wenig erforschte Bedeutung lokaler Kader für die politische Entwicklung des gegenwärtigen Chinas.
  • Prof. Heberer koordiniert zudem ein seit 2010 vom BMBF gefördertes Kompetenznetzwerk zur politikwissenschaftlichen Chinaforschung (Regieren in China: Voraussetzungen, Beschränkungen und Potenziale politischer Anpassungs- und Innovationsfähigkeit im 21. Jahrhundert).
  • Prof. Heinz-Jürgen Axt befasste sich mit der Governance der europäischen Währungsunion nach der Euro-Krise und legte dazu eine Reihe von Forschungsarbeiten vor.