Urbane Systeme
Das Forschungsfeld "Logistik" mit seinen Leitdisziplinen der Ingenieurwissenschaften und der Betriebswirtschaftslehre umfasst im engeren Sinne Aspekte der Planung, des Managements und des Controlling der hochdynamischen Flüsse von Stoffen, Gütern, Personen, Energie und Informationen auch in urbanen Systemen. Die Logistik leistet damit die zentrale Aufgabe der Beherrschung von Komplexität und Dynamik, wendet geeignete (mathematisch-technische) Methoden an und entwickelt entsprechende Instrumentarien für diesen Aufgabenbereich mit der Zielfunktion maximaler Effizienz.
Besondere Sichtbarkeit logistischer und verkehrswissenschaftlicher Forschung an der UDE erlangen national wie international eine große Anzahl von Projekten und Forschungsansätzen, von denen an dieser Stelle eine Auswahl genannt sei. Ausgehend von den Herausforderungsfeldern Umwelt- und Ressourceneffizienz, Sicherung urbaner Versorgung, notwendiger neuer Kompetenzentwicklungskonzepte handelnder Akteure und der Wahrung individualistischer Lebensstile arbeitet die in den Jahren 2008 und 2009 unter Federführung der Wirtschaftsförderung Metropople Ruhr, des Zentrums für Logistik und Verkehr der UDE und des Fraunhofer Institutes für Materialfluss und Logistik Dortmund gegründete Dachorganisation und -marke "LogistikRuhr" an erstmals über die Gesamtregion konzertierten Forschungs- und Praxistransferprojekten, die die genannten Herausforderungsfelder konkret aufgreifen. Erstmals ist es damit gelungen, hochdekorierte Logistikforschung im regionalen Bezug gemeinsam mit den Wirtschaftsförderungen in einer Initiative zu bündeln. Resultat ist beispielsweise das gemeinsame Engagement im Spitzenclusterwettbewerb der Bundesregierung. Insgesamt sind hieran 124 Unternehmen und 18 Forschungs- und Bildungseinrichtungen beteiligt. Den Kern des Netzwerks bilden dabei die Universitätsstandorte Dortmund und Duisburg mit dem Zentrum für Logistik & Verkehr (ZLV) der UDE. International hervorragende Sichtbarkeit weist der Bereich quantitativer mathematisch betonter Logistikforschung und Supply Chain Management auf, zum Beispiel für die Planung von Produktionsprozessen oder der Standortwahl von Produktionsstätten, Logistikparks und der verbindenden Transportwege in Abhängigkeit von Verkehrsmodi und -infrastruktur, ökologischer Belastung und Kostenminimierung. In der Anwendung von Operations Research-Methoden auf Logistiksysteme werden komplexe Kooperationsmodelle von Unternehmen zum Beispiel im Sinne der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Erforschung von Revenue Management in kooperativen Allianzen von Unternehmen bearbeitet. International führend ist auch der Schwerpunkt Logistiksimulation in verschiedenen mit vielen beispielgebenden Anwendungsfällen ("Perlenkettenlogistik" der Gläsernen Manufaktur Dresden, Postdistributionsnetz der Schweiz, Flughafenvorfeldplanungen des neuen International Airport Tripolis, Personenflusssimulationen und Security der Flughäfen Athen, Zürich etc). Auch die Verkehrs- und Stauforschung mit dem Prinzip der zellulären Automaten ist ein Alleinstellungsmerkmal der UDE und findet Anwendung in Fragen intelligenter Verkehrssteuerung und Navigation. Die Methodenkompetenz der Logistik- und Verkehrswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der UDE findet zudem innovative Anwendung in Evakuierungsszenarien von Ballungsräumen oder auch in Bezug auf bedeutende Infrastrukturknoten (Bahnhöfe, Flughäfen) oder für Großveranstaltungen im Stadtraum im Sinne des optimierten planvollen Zusammenspiels von Akteuren im Katastrophenmanagement.