Urbane Systeme
An der Universität Duisburg-Essen hat sich im Verlauf der vergangenen Jahre ein breites Forschungsspektrum entwickelt, dass Themenfelder in urbanen Systemen behandelt. Ein Auslöser für diese Konzentration einer im weitesten Sinne stadtbezogenen Forschung ist nicht zuletzt die Lage der Universität inmitten der drittgrößten Megacity Europas und die damit verbundene Unmittelbarkeit der sozialen, politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und ökologischen Konsequenzen von Urbanisierungsprozessen.Aus einer anfangs noch wenig verknüpften, disziplinären Forschung wuchs sukzessive ein Netzwerk inter- und transdisziplinär arbeitender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Forschungsgruppen im Profilschwerpunkt "Urbane Systeme", das in dieser Breite in Deutschland an keiner anderen Universität zu finden ist.
Die disziplinenübergreifende Forschungsplattform schließt in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit urbanen Systemen neben der Untersuchung der gebauten Umwelt und ihrer technischen Infrastruktur auch die Analyse und Beschreibung der politischen und sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen, Voraussetzungen, Probleme und Konsequenzen urbanen Lebens mit ein. Nur auf diese Weise lassen sich auf den unterschiedlichsten Ebenen Grundlagen für Strategien nachhaltiger Stadtentwicklung schaffen. So wurden im Rahmen der Neuausrichtung des Profilschwerpunktes sechs heuristisch und dynamisch verstandene interdisziplinäre Hauptforschungsfelder definiert: "Gesundheit", "Umwelt", "Infrastruktur", "Logistik", "Kultur" sowie "Gesellschaft, Bildung und Soziales". Neben diesen sechs Forschungsfeldern haben sich drei Querschnittsforschungsfelder (Urbanes Management, Governance und Stadtplanung) ergeben, deren Forschungsfragen in besonderem Maße eine interdisziplinäre Herangehensweise erforderlich machen. In diesen Querschnittsforschungsfeldern fließen Erkenntnisse (fast) aller Forschungsfelder des Profilschwerpunkts "Urbane Systeme" zusammen.
Mit diesem breiten Ansatz unterscheidet sich der Profilschwerpunkt "Urbane Systeme" wesentlich von den an anderen deutschsprachigen Hochschulen verbreiteten Ansätzen, die jeweils eher entweder einen geographischen, stadtplanerischem oder einen sozialwissenschaftlichen Schwerpunkt haben.
Der Profilschwerpunkt "Urbane Systeme" hat sich das Ziel gesetzt, durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit über sämtliche Fakultäten hinweg sowie durch die Kooperation mit weiteren wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Akteuren einen maßgeblichen Beitrag zur Erforschung der Komplexität urbaner Systeme zu leisten. Durch die Zusammenführung verschiedener Aktivitäten in Forschung und Lehre in nahezu allen Fakultäten der Universität trägt er damit zu einer engeren Vernetzung der Fakultäten, zum Austausch zwischen Wissenschaftskulturen sowie zu einer Kultur der inter- und transdisziplinären Kooperation an der UDE bei.
Die UDE will damit zu einem international sichtbaren Zentrum der Metropolenforschung werden, zugleich aber auch zur weiteren Integration der Hochschule in die Region beitragen. Zwar bildet die Metropolregion Rhein-Ruhr angesichts der engen Verbindung der Universität mit ihrem Umfeld einen Teil der Forschungsaktivitäten, die Entwicklungen in den Megacities der Welt sind jedoch für eine integrierte Betrachtungsweise unerlässlich und werden ebenfalls untersucht.
Alle Aktivitäten im Profilschwerpunkt "Urbane Systeme" zielen resümierend darauf ab
nach dem "bottom-up" Prinzip innovative und interdisziplinäre Forschungsfragen frühzeitig zu identifizieren,
Probleme der Metropolen umfassend zu begreifen und zu erforschen,
nachhaltige und innovative Konzepte für urbane Systeme zu entwickeln,
die beteiligten Disziplinen untereinander optimal zu vernetzen, exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler im Profilschwerpunkt auszubilden und zu fördern,
ein leistungsförderliches Arbeitsumfeld für alle beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu schaffen
und durch diese Arbeit und die Vernetzung mit anderen Akteuren der Region den Wissenschafts- und Forschungsstandort Metropole Ruhr mit der Universität Duisburg-Essen als einem zentralen Akteur für "Urbane Systeme" entscheidend zu prägen.