Urbane Systeme
Die vielfältigen Nutzungsansprüche in urbanen Räumen führen nicht selten zu Nutzungskonflikten und ökologischen Belastungen sowie schwer einschätzbaren Umweltrisiken, die oftmals unerwünschte Auswirkungen auf die Lebensqualität und Gesundheit der Menschen in urbanen Räumen haben. Mit dem Konzept der dauerhaft umweltgerechten Entwicklung von Stadtregionen - als integrativem Bestandteil einer nachhaltigen Stadtentwicklung - soll diesen gesundheitlichen Auswirkungen begegnet und ihrem Entstehen vorgebeugt werden. Um eine für den Menschen "gesunde Stadt" zu schaffen und zu entwickeln, bedarf es interdisziplinärer Forschungen, die die Ursachen und Hintergründe von gesundheitlichen Beeinträchtigungen im urbanen Raum aufdecken.
Spezifische Forschungsprojekte sind dabei beispielsweise Untersuchungen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Feinstaub-Exposition, an denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der physikalischen Chemie sowie des Instituts für Energie- und Umwelttechnik (IUTA) gemeinsam mit Medizinerinnen und Medizinern arbeiten: Wie vielfältige Studien gezeigt haben, kann eine erhöhte Belastung der Atemluft mit partikulären Luftverunreinigungen (Feinstäuben) zu Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie erhöhten Sterblichkeiten führen. In einem aktuellen Projekt wollen Forscherinnen und Forscher aus der Stadtplanung, der Stadtsoziologie und der Gesundheitswissenschaften an der UDE die Fragestellung der Auswirkung der gebauten Umwelt und sozialräumlicher Bedingungen auf die Gesundheit der Stadtbevölkerung untersuchen und in einer Pilotstudie Möglichkeiten der Verbesserung aufzeigen. Als Basis dienen dabei die in der Heinz Nixdorf Recall Studie am Klinikum erhobenen epidemiologischen Gesundheitsdaten.