Wirtschaftswissenschaften
Ausgangspunkt des Forschungsprojektes MAEKAS (Management von projektbezogenen Allianzen zwischen lokalen und überregionalen Eisenbahnverkehrsunternehmen für kundenspezifische AkquisitionsStrategien) ist die Tatsache, dass der Markt für gewerbliche Güterverkehre in den letzten Jahren erheblich gewachsen ist. Daran konnte der Verkehrsträger Schiene nur unterproportional partizipieren. Aus Kundensicht bietet der Straßenverkehr im Vergleich zur Eisenbahn oftmals kundengerechtere Leistungen zu marktfähigen Preisen an und weist zudem eine höhere Flexibilität auf.
Das Verbundprojekt MAEKAS setzt an dieser Stelle an und beweist, dass die Bahn durchaus in der Lage ist, auf kundenindividuelle Wünsche einzugehen und dabei auch einem Preisvergleich mit dem Straßengüterverkehr standzuhalten. Die Bündelungsstrategie, die im Rahmen des Verbundprojektes verfolgt wird, bietet den regionalen Eisenbahnunternehmen die Möglichkeit, Einzelladungen nachfragemengen-, nachfragezeit- und nachfragedestinationsabhängig so zusammenzustellen, dass sie sich wirtschaftlich transportieren lassen.
Zu den Projektpartnern aus der Praxis gehören die SBB Cargo GmbH als Projektkoordinator, die Mülheimer VekehrsGesellschaft mbH, die Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG und die Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen GmbH. Die wissenschaftliche Projektführung liegt beim Institut für Produktion und Industrielles Informationsmanagement (PIM) des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften unter Leitung von Prof. Stephan Zelewski. Das Institut erstellt Konzepte zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der beteiligten Logistikunternehmen und begleitet die Einführung dieser Konzepte in der wirtschaftlichen Praxis.
Auch MAEKAS ist ein gutes Beispiel für vernetzte Disziplinen. So entwickelt das Institut PIM eine Software zur intelligenten Bündelung von Einzelwagenverkehren. Zur Lösung dieseskomplexen mathematischen Optimierungsproblems kommen vornehmlich quantitative Techniken des Operations Research zum Einsatz.
Die Forschungs- und Transferarbeiten werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb des Rahmenkonzeptes „Intelligente Logistik im Güter- und Wirtschaftsverkehr“ über einen Zeitraum von drei Jahren gefördert.