Gesellschaftswissenschaften

Das Institut für Entwicklung und Frieden bearbeitet als einziges deutsches Forschungs­institut Fragen an der Schnittstelle von Entwicklung und Frieden und verbindet Grundlagen­forschung mit anwendungsorientierter Forschung und Politikberatung. Die Forschung des INEF lässt sich gliedern in die Auseinandersetzung mit Globalisierungsprozessen und deren politische Gestaltung auch im Hinblick auf menschliche Sicherheit, die Analyse von Gewaltkonflikten und Strategien zur friedlichen Konfliktbearbeitung und in Fragen von internationaler Entwicklungs- und Menschenrechtspolitik. Entwicklungsgesellschaften bzw. Staaten, die Fragilität aufweisen, stehen im Fokus der Untersuchungen:
Im Fokus „Fragile Staatlichkeit und Nachkriegsgesellschaften“ (Prof. Tobias Debiel), führte das INEF mehrere Forschungsprojekte durch und war mit einer eigenen, international besetzten Sektion auf der Jahrestagung der International PeaceResearch Association (ipra) in Leuven / Belgien vertreten. Eine besondere Bedeutung hatte das von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) geförderte Forschungsprojekt „Gesellschaftliche und politische Umbrüche nach dem Krieg. Zur Rolle von Jugendgewalt in Kam­bodscha und Guatemala“ (Prof. Franz Nuscheler / Dr. Sabine Kurtenbach), das im Kontext internationalerKooperationen durchgeführt worden war.
Mit dem Beitrag von Migrantengruppen bei der Lösung von Konflikten in ihren Heimat­län­dern beschäftigt sich ein INEF-Projekt, das im Sommer unter Leitung von Dr. Cornelia Ulbert und PD Dr. Jochen Hippler die Arbeit aufnahm. „INFOCON – International Civil Society Forum on Conflicts” wird von der EU-Kommission im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm gefördert und von zivilgesellschaftlichen und wissenschaftlichen Institutionen gemeinsam durchgeführt. In mehreren europäischen Städten und Herkunftsregionen werden vergleichende Studien erarbeitet – das INEF ist für die Fallstudie Berlin zuständig.
Das INEF hat außerdem die Umsetzung des BMZ-Leuchtturmvorhabens „Menschenrechte, Unternehmensverantwortung und nachhaltige Entwicklung“ übernommen. Ziel dieses Projektes – unter der Leitung von Dr. Brigitte Hamm – ist es, Unternehmen bei der Wahrnehmung menschenrechtlicher Verantwortung zu unterstützen und sie noch stärker in Prozesse der nachhaltigen Entwicklung einzubinden.