Geisteswissenschaften
Der Titel des geplanten Graduiertenkollegs „Horizonterweiterungen. Zukunftshandeln in Machtstrukturen“ im Fach Geschichte zeigtexemplarisch, dass sich historische Forschung nicht zuletzt als Zukunftswissenschaft versteht. Der dazu notwendige Blick in die Vergangenheit fokussierte in den Jahren 2007 und 2008 auf die Stärken und Schwerpunkte des Institutes, die auf internationale und vergleichende Perspektiven als auch auf die Erforschung globaler Entwicklungen in verschiedenen Zeitaltern gesetzt sind.
Auf der Ebene unterhalb der Schwerpunkte umfassen die Forschungsaktivitäten teils ineinandergreifende und teils interdisziplinär ausgerichtete Forschungsfelder: Zu nennen sind das Feld der Kulturkontakte
(so die „Kulturbeziehungen zwischen dem Alten Orient und dem frühen bis klassischen Griechenland“ sowie ein Projekt zum Kulturtransfer zwischen Kuba und Angola); die Erforschung von Herrschaft und Herrschaftsvermittlung in Mittelalter und Früher Neuzeit („Das Bild der Herrscherin in der europäischen Historiographie“ sowie das DFG-Projekt „Herrschaftsvermittlung in derFrühen Neuzeit“); die Verknüpfung wirtschafts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Ansätze (z. B. Projekte zur Agrargeschichte sowie zur Geschichte des Weinsbaus; DFG-Antrag zum Thema: „Bewertungen technischer Errungenschaften in der Antike im Kontext vorindustrieller Gesellschaften“, Projekte zur Sozialgeschichte der Familie und des Familienrechts in Europa); die Geschichte der europäischen Einigung; die Vergleichende Kolonialgeschichte Afrikas, Nordamerikas und der Karibik sowie das Themenfeld Migration und Diaspora als Teilschwerpunkte der Außereuropäischen Geschichte; die Erforschung von Netzwerkbildungen und Kommunikationsstrukturen (sowohl in der Wissenschaftsgeschichte als auch der Regionalgeschichte); Innovationen in der Geschichtsdidaktik (z. B. Projekte zum bilingualen Geschichtsunterricht und zur Schulbuchforschung).
Internationale Kooperationen bestehen mit der von Belgien aus organisierten AEDE (Association Européenne des Enseignants), mit denUniversitäten Nijmegen, Strasbourg, Paris I, London School of Economics. Das Fach ist beteiligt am EU-Exzellenznetzwerk „EU-Consent“, am CNRS-Netzwerk „Dimensions and Dynamics of European Integration“, sowie am europäischen Forschungsnetzwerk CORN (Comparative Rural History of the North Sea Area).