Chemie
Der Fachbereich Chemie ist an den Profilschwerpunkten der Universität Duisburg-Essen maßgeblich beteiligt. Der Bereich Genetische Medizin und medizinische Biotechnologie wird durch Aktivitäten in den Bereichen Bioorganische Chemie, Biomaterial-Forschung, Wirkstofffreisetzung und Biophysikalische Chemie mitgetragen. Hierzu zählen insbesondere die Arbeitsgruppen der Professoren Matthias Epple, Gebhard Haberhauer, Christian Mayer, Carsten Schmuck, Thomas Schrader und Mathias Ulbricht. Mitglieder des Fachbereichs Chemie sind auch aktive Mitglieder im Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) und im neugegründeten fachbereichsübergreifenden Schwerpunkt Research in Biomedical Sciences (RIBS) der Universität.
Der Bereich Nanowissenschaften (CeNIDE) wird unterstützt durch zahlreiche Themen in den Bereichen Oberflächenchemie und -funktionalisierung, Nano-Materialforschung und Kristallographie. Dabei sind auch Bezüge zum Thema medizinische Biotechnologie vorhanden, soweit nämlich biologisch-medizinische Aspekte auf der Nanometer-Skala untersucht werden. In diesem Themenschwerpunkt sind insbesondere die Arbeitsgruppen der Professoren Roland Boese, Matthias Epple, Hermann-Josef Frohn, Sjoerd Harder, Eckhart Hasselbrink, Georg Jansen, Christian Mayer, Carsten Schmuck, Stephan Schulz, Eckhard Spohr, Mathias Ulbricht und Reinhard Zellner zu nennen.
Der Bereich Empirische Bildungsforschung ist in Essen in besonderer Weise durch das Fach Didaktik der Chemie (Arbeitsgruppen der Professoren Stefan Rumann, Karin Stachelscheid und Elke Sumfleth) vertreten. Die von der Chemiedidaktik bearbeiteten Forschungsfragen beziehen sich auf das kumulative Lernen und die Lernwirksamkeit des Experimentierens in kleinen Gruppen im Chemieunterricht sowie auf die Rolle von Visualisierungen im Chemieunterricht.
Der Bereich Urbane Systeme – nachhaltige Entwicklung, Logistik und Verkehr wird seitens der Chemie durch die aktive Mitarbeit im Zentrum für Mikroskalige Umweltsysteme (ZMU) repräsentiert. Themen sind beispielsweise Atmosphärenforschung, Wasserforschung und -technologie und die Verfolgung von Schadstoffen in der Umwelt. Hierzu gehören die Arbeitsgruppen der Professoren Matthias Epple, Hans-Curt Flemming, Alfred Hirner, Karl Molt, Wolfgang Sand, Schmidt, Axel Schönbucher, Bettina Siebers,Mathias Ulbricht und Reinhard Zellner.
Mehrere Gemeinschaftsvorhaben sind am Fachbereich angesiedelt oder werden von hier aus mitgetragen, zum Beispiel der SFB 616 „Energiedissipation an Oberflächen“, die DFG-Forschergruppe 618 „Aggregation kleiner Moleküle“, die DFG-Forschergruppe 511 „Naturwissenschaftlicher Unterricht“, das DFG-Graduiertenkolleg 902 „Naturwissenschaftlicher Unterricht“ und das DFG-Graduiertenkolleg 1431 „Transkription, Chromatinstruktur und DNA-Reparatur in Entwicklung und Differenzierung“. Das DFG-Schwerpunktprogramm 1313 „Biological Responses to Nanoscale Particles“ („Bio-Nano-Responses“) wird seit dem 1. Januar 2008 von Essen aus koordiniert.
Mit der Berufung der Professoren Carsten Schmuck (Organische Chemie), Bettina Siebers (Mikrobiologie) und Stefan Rumann (Didaktik der Chemie) konnten im Jahr 2008 drei hochrangige Wissenschaftler für den Fachbereichgewonnen werden.
Das wichtigste Ereignis des Jahres war die Eröffnung des Neubaus der Chemie am Campus Essen. Hier wurden neue Lehr- und Forschungsflächen für die präparativ tätigen Fächer Anorganische Chemie, Organische Chemie und Technische Chemie geschaffen. In den neubezogenen Laboratorien auf dem neuesten Stand der Technik arbeiten nicht nur die Doktoranden untermodernsten Bedingungen; auch Praktikumslaboratorien für fortgeschrittene Studenten, Bachelor- und Masterarbeiten erlauben einequalitativ hochwertige Ausbildung. In den nächsten zwei Jahren soll die Zusammenführung der Chemie am Campus Essen nach dem Umzug von Teilen der Analytischen Chemie und des Biofilm-Centers in vollständig renovierte Räume abgeschlossen werden.
Im Februar 2008 wurde das Stable Isotope Laboratory unter Leitung von Prof. Torsten Schmidt mit einem internationalen Workshop und ca. 100 Teilnehmern eingeweiht. Das Verhältnis stabiler, also nicht radioaktiver Isotopen in einzelnen Verbindungen erlaubt wie ein Fingerabdruck oft Aussagen über deren Herkunft oder aber über Umwandlungsprozesse. Die zu messenden Verhältnisse unterscheiden sich aber nur sehr wenig, daher sind spezielle Messgeräte, sogenannte Isotopenmassenspektrometer notwendig, von denen nun gleich zwei zunächst am Campus Duisburg installiert werden konnten. Mit dieser Ausstattung können nun Projekte im Bereichder instrumentellen Weiterentwicklung und Anwendung der Isotopenanalytik bearbeitet werden.
Über die Forschung des Fachbereichs wurdein mehr als 150 referierten Publikationenpro Jahr und mehr als 300 Vorträgen berichtet. Die Forschung spiegelt sich auch in den Studiengängen des Fachbereichs (B.Sc. / M.Sc. Chemie, B.Sc. / M.Sc. Water Science und Lehramt Chemie) wider, in denen Studierende in Vertiefungs- und Abschlussarbeiten frühzeitig an moderne Forschungsthemen herangeführt werden.