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Forschung

Direktor: Prof. Alf Kimms
Prof. Alf Kimms

Mitglieder des ZLV sind in Forschungsplattformen und Konferenzen sowie durch ihre Publikation in hochrangigen Journals international sichtbar und anerkannt.
ZLV-Direktor Prof. Alf Kimms widmet seine Forschungsaktivitäten vor allem der Anwendung des so genannten Operations Research (OR). Dies findet Anwendung in der Produktionslogistik, Güterverkehrslogistik und Personenverkehrslogistik. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit den Themen Spieltheorie im Supply Chain Management, Revenue Management (DFG-Projekt für „Revenue Management für Unternehmen in strategischen Allianzen“) sowie Desaster Management (Evakuierungsszenarien von Ballungsräumen, Planung von Sicherheits- und Rettungsmanagement bei Mega-Events).

ZLV-Mitglieder kooperieren erfolgreich mit führenden Unternehmen unterschiedlicher Branchen. So findet ein hohes Forschungs- und Innovationsniveau Anwendung bei maßgeblichen Industrieunternehmen (z. B. Automobil-, Prozess-, Chemie-, und Gesundheitsindustrie) sowie in der Intralogistik und bei Logistikdienstleistern.

Beispielhafte Forschungen, z. B. für die Fragen der Planung von Distributionsnetzen und von Manufacturing Execution Systems (MES) in der Technischen Logistik (Prof. Bernd Noche), machen das ZLV zu einem etablierten Partner der nationalen und internationalen Wirtschaft. Eine umfassende Anzahl von Patenten belegt die Bedeutung vor allem der beteiligten Ingenieure für die wirtschaftliche Praxis.

Das Projekt „Sustainable Development of Megacities – Energy efficient Structures for the Shanghai Region“ lieferte international beachtete Ergebnisse über städtebauliche strukturelle Rahmenbedingungen und die planerischen Möglichkeiten für zukunftsträchtige energieeffiziente Mobilität in Urbanen Systemen innerhalb der Megacity-Förderlinie des BMBF (Prof. J. Alexander Schmidt und Prof. Jörg Schönharting mit der Tongji Universität Shanghai, nationalen Partnern, internationalen Unternehmen und chinesischen Behörden).

Forschung mit einem Schwerpunkt der Determinanten für urbane Agglomerationen ist im ZLV international renommiert besetzt.  Prof. Jens Südekum gehört zu den leistungsstärksten Nachwuchsforschern im Bereich der „regional and urban economics“ (Handelsblatt Ranking der Ökonomen 2007).

Fragen der Mobilität von Menschen in technischen Umwelten werden von Lehrstühlen aus unterschiedlichen Fachbereichen angegangen. Der national einzigartige Lehrstuhl für die Physik von Transport und Verkehr (Prof. Michael Schreckenberg) beschäftigt sich mit Verkehrsflussmodellierungen unter Integration des menschlichen Verhaltensfaktors und erarbeitete mit dem Nagel-Schreckenberg-Modell eines der international grundlegenden Verständnismodelle (Dynamik von „zellulären Automaten“). Herausragende Projekte sind u. a. „OLSIM“ (Verkehrslage und -prognose auf den Autobahnen in NRW) und Ruhrpilot (Verkehrsmanagement im Ruhrgebiet) für das Ministerium für Bauen und Verkehr NRW, sowie PESOS (Personenstromanalyse und Onboard-Schulung, Auftraggeber BMBF).

In diesem Zusammenhang werden zwei internationale Konferenzreihen veranstaltet: Traffic and Granular Flow (die nächste Konferenz findet 2009 in Shanghai statt; bisher sind sechs Tagungsbände erschienen, ein siebter ist in Vorbereitung), Pedestrian and Evacuation Dynamics (die nächste Konferenz findet 2008 in Wuppertal statt; bisher sind zwei Tagungsbände erschienen).

Der Mensch als Verkehrsteilnehmer steht auch im Zentrum der Mobilitätspädagogik (Prof. Maria Limbourg). Durch exzellente wissenschaftliche Arbeit (etwa im BMVBS Projekt „Qualitätssicherung bei Programmen zur Verkehrserziehung, -aufklärung und -weiterbildung“) lieferte der Lehrstuhl bedeutende anwendungsrelevante Beiträge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Schienen- und Flugverkehre mit Fokus auf ihre Infrastrukturknoten und deren Bedeutung für sozioökonomische Entwicklungen sind Forschungsgegenstand von öffentlichem Interesse (Prof. Rudolf Juchelka: Verkehrsknoten als Wirtschaftszentren: Bahnhöfe, Flughäfen, Airport-Cities). Das BMBF-Projekt: Verkehrsvermeidung und -verknüpfung an „End-of-runway-Logistik“-Standorten gehört ebenfalls zu diesem Themenkomplex.

Neben den Personenverkehren gilt es zum einen den prognostizierten Anstieg der Nachfrage im Güterverkehr zu bewältigen, um Engpässe für Wachstum und Beschäftigung zu vermeiden; zum anderen die damit verbundenen Belastungen für die Umwelt zu minimieren. Hier ist die verstärkte Einbindung umweltfreundlicher Verkehrsträger wie Bahn und Binnenschifffahrt gefordert. Die Forschung der ZLV-Mitglieder (Institut für Schiffstechnik und Transportsysteme (IST), Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST)) ist darauf ausgerichtet, die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt für den Güterverkehr zu stärken. (aktuelles DST-Projekt: Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserstraßen und Handlungsoptionen für Wirtschaft und Binnenschifffahrt; im Auftrag des BMVBS, gemeinsam mit dem MPI für Meteorologie).

Logistische „Reverse Loops“ und die Modellierung ihrer Stoffströme gewinnen vor dem Hintergrund nachhaltiger Entwicklung zunehmend an Bedeutung – insbesondere in Ballungsräumen und wirtschaftlich hoch aktiven Regionen. Prof. Jan-Dirk Herbell beschäftigt sich mit der effizienten Gestaltung entsorgungslogistischer Systeme. Beispielhafte Forschungen sind etwa das Abfallwirtschaftskonzept für die Olympiade in Peking 2008 (gefördert durch die Länder NRW und Bayern) oder die Umweltmanagementkonzepte für die touristische Region Baikalsee, Russland (mit der Technischen Universität Irkutsk, dem Deutschen Umweltbundesamt, gefördert durch das BMU).

Struktur, Management und neue Aufgaben der Energienetze sind ein Aufgabenfeld von grundlegender Bedeutung für die abhängige Gestaltung von Wirtschaftsaktivitäten und menschlicher Versorgung. Einen Schwerpunkt für die Arbeit von Prof. Holger Hirsch sowie Prof. Peter Jung mit Prof. Istvan Erlich (Elektrische Anlagen und Netze) bildet dabei die Integration von Informations- und Stromversorgungssystemen in Ballungsräumen. Die Wissenschaftler des ZLV agieren zurzeit wissenschaftlich führend in zwei Schwerpunktprojekten des BMWiT (E-Energy: IKT basierte Energiesysteme der Zukunft). Klassische Energienetze bergen zudem noch enormes Entwicklungspotenzial. So werden am Lehrstuhl autark arbeitende Temperaturmesssysteme entwickelt, die eine stärkere und sicherere Auslastung der Netze gestatten. Dadurch können die in den Energietrassen schlummernden Reserven genutzt werden, was vor allem Effizienzgewinne im Zusammenhang der Einbindung regenerativer Energieträger wie der Windenergie in den Energietransport erwarten lässt (Prof. Heinrich Brakelmann).